Sonntag, 30. Oktober 2011

Klagelied

Über dem Schleier,
Nächtlicher Stille,
Gelegt über den Wald,
Ertönt ein Lied,
Traurig, schaurig.

Leise zunächst,
Dann laut doch,
Durchdringend,
Von tiefster Wurzel,
Bis höchster Krone.

Ein Lied ertönt,
So traurig gar,
Dass Tränen tragen,
In ihren Augen,
Des Waldes Tiere.

Ein Lied dringt,
Durch jenen Wald,
Erweicht die Herzen
Der Bäume hier,
Gar der Steine Herzen.

Ein Lied gesungen,
Dass Wolken bersten,
Flüsse verstummen,
Seen gefrieren,
Gar der Tod innehällt.

Ein Lied erklungen,
Wärme zu vertreibend,
Trauer zu tragen,
Klage zu bringen,
Weit, weit fort.

Freitag, 21. Oktober 2011

Rosenblüte

Stille ist eingekehrt,
In mein traurig Herz;
Unlängst vertrieben,
Der Hoffnung Lied,
Stumm verloschen.

Dunkelheit herrscht,
In des Herzen Kern;
Unlängst verloschen,
Der Liebe hell' Feuer,
Im Dunkel erstickt.

Schmerz führt,
Meines Herzen Schläge;
Unlängst vergangen,
Jene Lebensfreude,
Schmerzvoll gestorb'n.

Schlag für Schlag,
Bewegen mechanisch,
Die Splitter sich,
Mich am Leben haltend...
Oder am Unleben?

Doch...was ist das?
Dort, tief im Inneren?
Ist nicht eine Farbe es?
Ja, schönstes Rot,
In Mitten der Trümmer.

Vor all' der Zerstörung,
Gut verborgen dort,
Lag eine Rose,
In Trümmern begraben,
Aus ihnen auferstanden.

Warm erstrahlt sie,
Ihr wundervoll Rot,
Lässt erleuchten,
Beginnt zu heilen,
Das meine Herz.

Jene Blüte dort,
Singt leise ihr Lied,
Lässt Schmerz vergehn',
Treibt's Dunkel fort,
Gedeiht im Herzen...

Dienstag, 4. Oktober 2011

Scheiterhaufen eines Traumes

In Flammen vergeht,
Vor meinen Augen das,
Was übrig geblieben,
Von eines Traumes Glanz,
Einst so stark in mir.

Stumm zerfließen,
Gläserne Scherben,
Jenes Traumes,
Einst herrlich und ganz,
Nun zerschlagen.

Knisternd vergehen,
Der Bilder Splitter,
Vergangen ihre Farbe,
Zu grauer Asche,
Ins Vergessen.

Dem Rauch übergeben,
Stimmen und Lieder,
Einst laut, deutlich,
Geisterhaft entschwebend,
In ewige Stille.

Bald schon bleibt,
Keine Spur des Traums,
Den ich geträumt mehr,
Nur schmerzend' Leere,
In meinem Herzen.

Verheilt auch die Leere,
Wenn längst verblasst,
Der Erinnerung Bilder,
So wird stets verbleiben,
Im Herzen die Narbe.

Im leisen Trauermarsch,
Trägt fort von hier,
Der Wind die Asche,
Als einzige geblieben,
Von des Traumes Pracht.

Ein Schleier der Tränen,
Verdeckt meine Sicht,
Bis das Feuer verloschen,
Bis der Rauch vergangen,
Bis der Wind verstummt.

Die Schuld

Einst so leichtsinnig,
Das Wort gegeben,
Einen Pakt besiegelt,
Einst so unbedacht,
Mehr wie im Scherze.

Nie ward geahnt,
Eingefordert würd'
Jene uralte Schuld,
Beim Wort g'nommen,
Der Zahltag kam.

Flucht unmöglich,
Verfolgt ab sofort,
Mit ewiger Geduld,
Als heilige Pflicht,
Beglichen zu werden.

Kein Versteck ,
Keinen Schutz,
Jene Worte binden,
Pakt verpflichtet,
Schuld zu zahlen.

Nicht zu zahlen,
Ist Verrat nun,
Kein Spaß mehr,
Bitt'rer Ernst
Ward jene Schuld.

Gegeben allzu leicht,
Nun schwere Bürde,
Was einst gesagt,
Einst dort getan,
Jene Schuld...