Mittwoch, 30. September 2009

Zug ins Ungewisse

Solange läuft das Spiel ab,
Ein Stellungskampf fürwahr,
Immer und immer wieder,
War es der gleiche Ablauf,
Angriff und Verteidigung...

Dreizehn Jahre geht's nun,
Immer dieser Wechsel,
Ohne den großen Fehler,
Ohne den großen Sieg,
Dreizehn Jahre nun schon.

Es ist mein Zögern,
Das diesen Trott nun bricht,
Es ist mein Angriff,
Der dort erfolgt nun,
Wo ich sonst verteidigte.

Auf Angriff folgte nicht,
Wie sonst Verteidigung,
Nein, ich attackiere jetzt,
Und ich seh's in Deinem Blick:
Die große Überraschung.

Was ich nun getan,
Das weiß ich selbst noch nich,
Ein Zug ins Ungewisse war's,
So einfach sind hinfort gewischt,
Dreizehn ganze Jahre.

Ich zog ins Ungewisse,
Habe vielleicht vergeben,
Die Chance auf meinen Sieg,
Oder vielleicht eingeleitet,
Die Deine Niederlage.

Scheinbar ruhigen Blicks,
Doch innerlich zitternd,
Erwarte ich Deine Reaktion,
Nun unberechenbar für mich,
Erwarte Deinen Gegenzug.

Fast schon sehe ich,
Wie Deine Gedanken arbeiten,
Eine Strategie entwerfen,
Ich erkenne wie Du hinnimmst,
Das "neue" Spiel jetzt.

Sonntag, 2. August 2009

Was wir hinterlassen

//Dies Gedicht ist gedacht als Fortsetzung des Gedichts "was wir mitnehmen" und behandelt die gleiche Thematik

Doch was wir mit uns nehmen,
Hat immer auch einen "Preis",
Denn für alles was mitgenommen,
Lassen wir auch was zurück,
Das einst das Unsere war.

Es sind weder unsere Geldmittel,
Noch irgendwelche Wertgegenstände,
Und auch keine Erinnerungsstücke,
Ebenfalls geisterhafte Schatten sind's,
Die an diesem Orte verbleiben.

Denn auch wir prägten den Ort,
An dem wir so langen lebten,
Veränderten jene Menschen hier,
Traten ein in deren Herzen,
Wo ein Teil von uns zurückblieb.

Anderen tragen unbewusst,
Auch von uns etwas fort,
Doch auch an den Orten selbst,
Verbleiben unsere Schatten,
Wenn wir lange fort schon sind.

Es sind all jene unsere Dinge,
Die wir nicht mitnahmen,
Die jedoch in kein Herz passten,
Schwer zu beschreiben sind sie,
Und doch irgendwo vorhanden.

Denn auch wir prägten den Ort,
An dem wir so lange lebten,
Veränderten den Ort selbst,
Sodass unbewusst spüren Andere,
Den Schatten unserer Zeit.

Unbewusst, das sage ich klar,
Denn keiner spürt offen,
Was andere hier zurückließen;
Unsere Schatten wird man spüren,
Selbst, wenn wir lange vergangen sind.

Für alles was wir zurücklassen,
Nehmen wir ein Stück wieder mit,
Ein Kreislauf des Austausches,
Durch die lange gemeinsame Zeit,
Ist nun geschlossen, vollendet...

Was wir mitnehmen

Es gibt im Leben die Zeit,
Mehr als nur ein einz'ges Mal,
Da wir müssen nehmen Abschied,
Von Jenen, die uns geleitet haben,
Einen Stück des Lebensweges.

Ein Abschied, der fällt schwer,
Denn Menschen sind's geworden,
Die einem am Herzen liegen,
Die man sonst täglich mal sah,
Und nun selten nur noch.

Der eine geht nach Norden fort,
Der nächste in den Süden fern,
Der dritte gar nach Westen hinweg,
Der vierte wandert 'gen Osten,
Der fünfte verbleibet an diesem Ort.

Doch egal welcher dieser wir sind,
Wenn gemeinsame Zeit endet,
So vergeht sie nicht einfach nur,
Denn sie prägt uns für immer,
Durch jenes, was wir mitnehmen.

Weder spreche ich von Objekten,
Noch von den Menschen selbst,
Sondern die Dinge mein ich,
Die Andere im Herzen hinterließen,
Die Spuren im eigen' Herzen.

Die Schatten der lange Jahre,
Die man gemeinsam verbracht,
Alles Gute jener Tagen bleiben,
Wie ein geisterhaft' Spiegelbild,
In unserem Herzen zurück.

Jene Schatten nehmen wir mit,
In welche Richtung wir auch geh'n,
Nicht als Erinnerung oder Gedanken,
Sondern als all' das in uns,
Was die Zeit dort gesäht.

Gemeinsam Zeit zu verbringen,
Das heißt sich zu verändern,
Und all' jene kleine Veränderungen,
Sind auch jene Schatten,
Die im Herzen bei uns bleiben.

Jede Freundschaft, jedes Lächeln,
Jedes warme Wort, jeder Tag,
Ja, sogar jeder heftige Streit,
Und auch die schlechten Tage,
Verbleiben auf diese Weise in uns.

Jede Freundschaft, jedes Lächeln,
Jedes warme Wort, jeder Tag,
Ja, sogar alle schlechten Dinge,
Sind all' die Dinge aus dieser Zeit,
Die wir mitnehmen...

In die Leere

//Dieses Gedicht soll NICHT die Thematik des Todes, sondern vielmehr die Notwendig des Abschieds im Menschenleben betrachten. Mit Abschied sei hier ebenfalls NICHT der Tod gemeint, sondern der einfache und zugleich schwere Abschied, den wir im Leben mehrfach durchleben, wenn wir gehen unserer Wege, wie es auch unsere Freunde tun und wenn diese Wege sich wieder trennen.

Wir schufen eine Welt einst,
Voller Illusionen der Ewigkeit,
Betrogen uns Tag für Tag selbst,
Als wir die alte Leere verließen,
Als wir an diesen Ort kamen.

Blind errichteten wir Reiche,
Hielten sie von ewiger Dauer,
Saßen auf höchstem Thron,
Doch vergaßen wir so schnell,
Woher wie einst gekommen.

Wir vergaßen hier so schnell,
Woher wir einst gekommen,
Wohin wir wieder gehen,
Denn wir verweilen nicht,
Müssen zur Lebzeit reisen.

So zerbricht so schnell wieder,
Die Illusion der Ewigkeit,
Weicht Tränen des Abschieds,
Wenn wir treten in die Leere,
Und woanders neu beginnen.

Wir lassen hinter uns viel,
Unsere Freunde, die Heimat,
All' die Ort, wie wir kennen,
Alles was wir dort geschaffen,
Treten wieder in die Leere.

Wir verlassen dieses Reich,
Verlassen unsere Illusion,
Nur um an anderen Orten,
Wieder aus der Leere zu komm',
Und von Vorn' zu beginnen.

Zu Leben heißt Abschied nehmen,
Denn nichts bleibt ewig,
Wir verweilen nur Augenblicke,
Setzen die Reise dann fort,
Bis an's Ende unserer Tage...

Mittwoch, 22. Juli 2009

Düsterer Meister

Verkauft hat er sich einst,
Für Reichtum und Macht,
So glaubte doch er nur,
Verraten und belogen,
Ja, das hatte er sich selbst.

Reichtum und Macht,
Eigentauscht für einen Fluch,
Älter als die Zeitalter,
So richtete er sich nieder,
Durch seine dunkle Gier.

Schnell hatte er erkannt:
Sein Glück fand er nicht,
Denn Reichtum nutzte nichts,
Wenn der Flucht ihn hinderte,
Unter Menschen zu geh'n.

Schnell hatte er erkannt:
Sein Glück fand er nicht,
Denn Macht nutze nichts,
Wenn der Fluch verhinderte,
Dass er sie genießen konnte.

Schnell hatte er erkannt:
Erlösung fand er nicht,
Denn sein Fluch hieß,
Unsterblich zu sein,
Ew'ges Unleben zu führen.

Seine Gier wich dem Hass,
Allem Leben gegenüber,
So begann er schon bald,
Unschuldige zu verführen,
Ihr Leben zu verfluchen.

Willenlose Diener wurden sie,
Geblendet von Unsterblichkeit,
Verdorben durch Macht,
Sein Fluch traf auch sie,
So nannte er sich Meister.

Meister genannt ward er,
Die Macht hatte er inne,
De Reichtum war seins,
Doch Glück fand er nie,
Nur einen ewigen Fluch.

Reichtum blieb unnütz,
Macht brachte ihm nichts,
Denn Freundschaft starb,
Denn Liebe ging dahin,
Mit ihnen verblasste alles Glück.

O' düsterer Meister,
Meister nennst Du Dich,
Doch Anerkennung... nein,
Nur Mitleid kann ich haben,
Dass Du hast zerstört Dich selbst...

Samstag, 13. Juni 2009

Morgenluft

Lang her ist's nun schon,
Dass die Sonn' verging,
Der Nacht Dunkelheit,
Legte sich über's Land,
Schlaf sich hier erhob.

Schnell ward vergangen,
Die Erinnerung des Lichts,
Und die Hoffnung auf Jenes,
Nur Dunkelheit verblieb,
In der nächtlichen Sicht.

Ich sitze hier lange nun,
Versuche vergeblich zu sehen,
Was sich gut verbirgt,
In nächtlicher Dunkelheit;
Suche den Lichtschein.

Die Suche schrieb ich ab,
Als hoffnungslos allzu schnell,
Denn es gab kein Licht;
So sitze ich hier betrübt,
Blicke ins ew'ge Dunkel...

Doch was ist das?
Etwas Ungewohntes hier,
Und doch nicht unbekannt?
Nur ein Hauch der Luft,
Und doch erscheint's anders.

Meine dunkelmüden Augen,
Erheben sich erstmals wieder,
Einen golden' Streifen,
Am Horizont erwartend,
Wie alte Erfahrung lehrt.

Die nahende Morgenluft ist's,
Die ich aufgenommen;
Nur ein Hauch war ist,
Alles scheint verändert,
Hoffnung kehrt zurück.

Hoffnung auf Licht zuerst,
Und bald schon wird -
So spüre ich deutlich -
Das Licht selbst zurückkehren,
In die noch dunkle Welt.

Lange her ist's nun schon,
Dass ich mich hier setzte,
In Trübsal wartete,
Doch nun endlich,
Beginnt ein neuer Tag...

Donnerstag, 28. Mai 2009

Herzensflammen

Erneut nun schon wieder,
Verspüre ich jene Hitze,
Flammend in der Brust,
Die mir ankündigen will:
Dass es erneut versagt.

Allzu oft nun schon,
Beschwor mein Herz,
Uralte Flammen herauf,
Allzu oft nun schon,
Verlor es die Kontrolle.

Flammen durchbrachen,
Des Herzens Mauern,
Entkamen dem Gefängnis,
Das sie bändigen sollte,
Schlugen wieder um sich.

Nach tiefstem Schmerz,
Entschied mein Verstand,
Des Herzen Macht schnell,
Hinter Mauern und Toren,
Fest zu verschließen.

Die Wachsamkeit jedoch,
Sie ließ mit der Zeit nach,
Als Erinnerung verblasste;
Des Herzen Macht wuchs,
Mauern verfielen wieder.

Bald schon ward genehmig,
Dass mein Herz wieder,
Sein alter Feuer entflammt;
Die Geschicht' begann,
Ein erneutes Mal von Vorn'.

Nun spüre ich ihn wieder,
Des Fehlers heißer Zorn,
Brennend meiner Brust,
Wieder droht das Herz,
Die Kontrolle zu verlieren.

Flammen werden größer,
Hungrig brüllend, fauchend,
Angst erfüllt mich,
Vor dem erneuten Schmerz,
Wenn die Flammen entkommen...

Sonntag, 10. Mai 2009

Hoffnungsblume

//Dieses Gedicht meint KEINE Person, sondern ist etwas Inneres

Eine leuchtende Blume,
Die ich habe gepflanzt,
Die ich gehegt und gepflegt,
Die ich fand wunderschön,
Betrachte ich nun hier.

Jene meine Blume ist erfüllt,
Von einer Hoffnung,
Die ich nicht halten konnte,
Und doch hier hegte,
Und doch hier pflegte.

Ich pflanzte sie als ich,
Meine Hoffnung verlor',
Sie wuchs stetig hinauf,
Als ich leise weinte,
Sie ward wundervoll.

Auch wenn ich verbinde,
Nur triste Gefühle mit ihr,
So barg sie doch immer Trost,
Vermochte Tränen zu trocknen,
Die sie selbst brauchte.

Meinen Tränen waren,
Das Wasser was sie brauchte,
Und doch tröstete sie mich,
Bis die Tränen versiegten,
Bereit zum Opfern.

Es war wie eine Symbiose,
Ich ward getröstet,
Die Blume bekam Leben,
Beide waren wir glücklich,
Ich sogar noch mehr.

Denn die Blume war mir,
Nicht nur so lieber Trost,
Nein, sie ward ein Symbol,
Ein Symbol für das Leben,
Das durch mich fließt.

Wenn Liebe zerbrach,
Wenn Hoffnung starb,
Wenn Streit entbrach,
Jene Blume blieb mir,
Wir lebten, Wir lebten.

Manchmal wünschte ich,
Ich könnte sie schenken,
Oder auch nur verleihen,
An meine Freunde schnell,
Doch kann ich nicht.

Denn sie ist mir treu,
Doch vermag jeder sich,
Solch' eine Pflanze zu geb'n,
Sie zu pflegen, zu hegen,
Mit ihr zu Leben...

Konflikt und Einklang

Herz und Verstand in mir,
Führen einen Konflikt,
Lang schon, ewig scheint's,
Meist nur um ein Wort,
Das Wort der Liebe.

Mein Herz folgt wild,
Den alten Trieben,
Will das volle Gefühl,
Hier, jetzt und sofort,
Ohne Rücksicht haben.

Mein Verstand mahnt.
Geduldig zu sein nun,
Schier ewig abzuwarten,
Zu beoachten, zu planen,
Bis zum hundersten Prozent.

Geduldiger Stratege,
Ohne Taktikverständnis,
Tritt hier in mir an gegen den,
Schnell denkenden Taktiker,
Ohne Ahnung von Strategie.

Oh, wie gut wären beide,
In enger Zusammenarbeit,
Sich gegenseitig ergänzend,
Ein unschlagbares Team,
Konfliktpartner im Einklang.

Jener Einklang ist mein Ziel,
Doch wie kann man nur,
Verhandeln mit sich selbst?
Mit seinem Verstand?
Mit seinem Herzen?

Verhandle ich mit Herzen,
Brauche ich Emotionen,
Die der Verstand blockiert,
Da er sie unlogisch glaubt,
Der Konflikt geht weiter.

Verhandle ich mit Verstand,
Brauche ich Logik,
Die das Herz mir blockiert,
Der er sie langsam glaubt,
Der Konflikt geht weiter.

Ich suche also nun,
Den goldenen Mittelweg,
Der beide befriedigt,
Zur Zusammenarbeit bringt,
Aus Konflikt Einklang macht.

Einklang ist das Wort,
Das mir Ruhe verspricht,
Innere Ruhe, angenehm so sehr,
Das Ende eines Konfliktes,
Der mich veränderte.

Alter Konflikt

Es war wie ein Zauber,
Der plötzlich belegte mich,
Nein, eher mein Herz,
Aufgeblitzt so plötzlich,
Mit nur einem Augenblick.

Es war wie Erwachen,
Aus einem langen Schlaf,
Traumlos dargelegen,
Nun wieder überflutet,
Von Farbe und Wärme.

Zurück in mein Herz kamen,
Die Hoffnung, die Liebe,
Denn ich ward verliebt,
Denn ich hoffte wieder,
Liebe auf den ersten Blick.

Doch schnell kamen auf,
Leichte Zweifel in mir,
Meines Verstands war'n sie,
Denn sie sagten mir,
Den Liebesblick gibt's nicht.

Liebe auf den ersten Blick,
Mein Verstand sagte mir,
Glaub' ja nicht dran,
Der Blick nämlich ist nur,
Der äußeren Eindrücke.

Liebe auf den ersten Blick,
Mein Verstand sagte mir,
Sowas funktioniert nur,
In Büchern und Filmen,
Nicht in der Realität.

Liebe auf den ersten Blick,
Sie war es - ja sie war es,
Den den alten, kalten Konflikt,
Zwischen Herz und Verstand,
Neu entflammte.

War'n beide lang hier,
In Frieden, wenn auch kalt,
So doch wieder geeint,
Führen sie alten Krieg,
Ein weiteres Mal nun.

Wer mag diesmal siegen?
Ich kann's nicht sagen,
Nur hoffen kann ich,
Doch worauf denn hoffen,
Beides gemeinsam bin Ich.

Wird mein Herz zerstört,
Werde ich vernichtet,
Wird mein Verstand besiegt,
Werde ich vernichtet,
Nur Einklang ist der Weg...

Montag, 27. April 2009

Das Erbe der Vergangenheit

Mein Sturz begann,
Vor langer, langer Zeit,
Als meine Freunde,
Sich abwanden von mir,
Warum wusst' ich nicht.

Ich kehrte zurück,
Zurück ins Warme Licht,
Fand neue Freunde,
Doch etwas aus Schatten,
War in mir geblieben.

Es schlug wieder zu,
Beraubte mich jenen,
Riss erneut mich herab,
Wieder verlor ich alles,
Wieder alles verspielt.

Mit Kraft und viel Hilfe,
Befreite ich mich erneut,
Glaube mich sicher nun,
Übersah aber wieder,
Das Erbe der Vergangenheit.

Jenes Erbe schlug wieder zu,
Zerstörte Neues von Innen,
Bis kam, was kommen musst',
Ich stürzte hinab,
Verlor' noch einmal.

Es kostete mich alle Kraft,
Wieder emporzuklettern,
Mit dem Schwur im Munde,
"Nie wieder"
Doch belog ich mich selbst.

Ich öffne die Augen,
Ich lerne zu sehen,
Und erkenne wieder,
Wie im Verborgenen,
Der Schatten zuschlug.

Noch bin ich nicht wieder,
In die Tiefe gefallen,
Doch bin ich wieder nahe,
Jenem Punkt,
Da der Fall beginnt.

Wieder mal zu spät?
Hat mein Erbe mir,
Schon genommen,
Die Möglichkeit zu Rufen,
Um nötige Hilfe?

Zu spät? ist die Frage,
Zu spät für was?
Für Entschuldigungen?
Für den Schritt zurück?
Für die Rettung diesmal?

Warum frage ich mich,
Schwiegen Andere,
Obwohl sie es sahen?
Oder erkannt' nur ich,
Ihre Zeichen nicht?

Verflucht sei das Erbe,
Das ich mitbrachte,
Vom ersten Sturze schon!
Verflucht sei das Erbe,
Von Misstrauen und Folgen!

Verflucht sei ich,
Der das Erbe nicht bemerkte,
Und ihm zum Opfer fiel!
Verflucht sei das Erbe,
Dunkler Vergangenheit.

Freitag, 24. April 2009

Winterende

//wenn auch ein bisschen spät, ein Gedicht über das Ende des Winters und den neuen Frühling. Da auch ich mich über die Sonne und das schöne Wetter der letzten Tage gefreute habe, stehe ich hier mal klar auf der Seite des Sommer =) - Es sei mir erlaubt^^

Eisig zogen die Stürme,
In den letzten Monaten,
Über das kahle Land,
Des schier ewigen Winters,
Unerbittlich hinweg.

Es war kaum mehr hier,
Als ein winziger Hauch,
Der endlich stürzte,
Die Schreckensherrschaft,
Des eisigen Winters.

Ein Hauch, winzig, sanft,
Erfüllt von einer Wärme,
Die fremd geworden,
Und doch wiederkehrt,
Endlich, so will man sagen.

Wie schnell es doch ging,
Eben noch begraben fast,
Von Kälte und dem Grau,
Und noch schon erhebt,
Das Grün sich wieder.

Wie zur Rebellion nun,
Zeigt die Natur Farben,
- Rebellion gegen's Grau,
Singen die Vögel laut,
- Rebellion gegen Stille.

Nur ein winziger Hauch,
Und schon zerbrach,
Des Winters wiederkehrend,
Alljährliche Herrschaft,
Welch' Widerspruch!

Wird der Sommer doch,
Besiegt von Stürmen,
Des Herbstes Macht,
Besiegt den Winter nur,
Ein winziger Hauch.

Melodie

//Nach langer Zeit wieder habe ich die Zeit gefunden etwas zu schreiben. Ich erlaube mir hier darauf hinzuweisen, dass die letzte Strophe nicht zur Gänze mehr in die Thematik passt, sondern wieder eher vom Verträumten zur Realität zurückschwenkt. Daher sei mir vergeben, der plötzliche Hinweis auf den Schmerz =)

Leise war es geworden,
Um mich und in mir,
Als plötzlich ich vernahm,
Zunächst wie Flüstern nur,
Einen leisen Ton.

Bald waren es zwei Töne,
Bis endlich ich erkannte,
Eine wundervolle Melodie,
Die jene Stille zerbrach,
Und zu verzaubern begann.

Wen wundert's schon,
Ich begann zu suchen,
Ihren Ursprung schnell,
Doch finden tat ich nichts,
Nur hören konnte ich's.

Wohin ich auch ging,
Jene Melodie folgte mir,
Begann mir zu erhellen,
Selbst schwarze Nächte,
Den Ursprung fand ich nicht.

Endlich aber wurd' klar,
Ich hätt's wissen müssen,
Schon beim ersten Ton,
Als mein Herz füllte sich,
Mit dem Gefühl der Wärme.

Unvertraut geworden,
Ja, das war jene Wärme,
Und so erinnerte ich mich,
Erst - ach weh - so spät,
Auch an jene Melodie.

Früher lauschte ich oft,
Ihrem wunderschön' Klang,
Doch lang nun schon,
War sie mir verstummt,
Fast ward sie vergessen.

Wie konnte ich nur?
Wie die Melodie vergessen,
Die mein eigen Herz,
Mir voller Freude spielt?
Oh, wie konnte ich nur?

Mit jener Melodie einst,
Begann mir Hoffnung,
Aber auch Schmerz,
Beide in Liebe geeint,
So - so wirds wieder sein...

Samstag, 7. März 2009

Nebel (Zuflucht)

Wenn der Tag kommt,
Da alle Festungen fallen,
Und die letzte Mauer bricht,
Verbleibt doch ein Ort,
Der dem Rückzug dient.

Jener Ort ist so fern,
Doch ist er in Dir selbst,
Ein Ort an den keiner,
Dir folgen kann,
Wenn Du nicht willst.

Und jeder Verfolger,
Muss bald einsehen,
Dass kein Weg ihm gegeben,
Außer die Verirrung,
An jenem Orte.

Es ist ein Nebelort,
Nur Du kennst den Weg,
Der geleitet hinein,
Und nicht hinaus,
Den Reisenden.

Wo Mauern versagen,
Bleibt jener Ort Dir treu,
Bis an jedes Ende,
Als geheime Zuflucht,
Von der jeder weiß.

Jeder weiß, jeder kennt,
Doch finden kann keiner,
Jene Zuflucht im Nebel,
Die Dein und nur Dein ist,
Denn Du, nur Du weißt.

Möge Dein Herz Dich leiten,
Wo Aug' und Ohr versagen,
Der Verstand verzweifelt,
Und keine Karte hilft,
Denn jener Ort ist Dein Herz.

Vor dem Sonnenaufgang

Bedenke eines, Freund,
Als dunkelste Stunde,
Wird jene Dir erscheinen,
Der der Sonnenaufgang,
Hell erstrahlend folgt.

Eisig kalt mag's sein,
Voll schwarzer Dunkelheit,
Und doch musst wissen,
Kein schlechtes Zeichen,
Sondern ein gutes ist's.

Denn jener Stund' folgend,
Wird aufgehen dort,
Hinter Horizont und Schatten,
Die Sonne erneut,
All' dies zu vertreiben.

Die klirrende Kälte hier,
Wird zerbrochen werden,
Die nächtlich' Dunkelheit,
Wird vertrieben werden,
Nach jener einen Stund'.

Der dunkelsten Stund',
Folgt der Sonnenaufgang,
Drum verzweifle nicht,
Sondern lass erströmen,
Freude in Dein Herz.

Denn wenn es endet,
Die Kälte zerbricht,
Die Dunkelheit weicht,
Dann wird erscheinen,
Das nur noch wie ein Traum.

Ein böser Traum fürwahr,
Und doch kaum mehr,
Als verblasste Erinnerung,
Von Freud', Wärme, Licht,
Schließlich besiegt.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Zieh Dich zurück!

Aus dem Gefühl heraus,
Hast Du begonnen,
Einen harten Angriff,
Deine Figuren gesetzt,
Und zu spät erkannt:

Es gab keinen Sieg,
Es konnte nicht gehen,
Und doch ziehst Du,
Zug um Zug hinein,
In Deinen Angriff.

Erkennst Du nicht?
Es funktioniert nicht!
Zieh Dich zurück!
Greif nicht weiter an!
Oder willst untergehen?

Willst Du verlieren?
Warum sonst bestehst Du,
Auf einer Taktik,
Die Dir versaut,
Deine Strategie?

Nun komm schon,
Zieh Dich zurück,
Gestehe Dir ein,
Deinen Fehler,
Und zieh' Dich zurück.

Wenn Du angreifst,
Mein alter Freund,
Bleibet Dein Stolz Dir,
Aber Du verlierst,
Verlierst haushoch.

Gib ihn endlich auf,
Deinen dummen Stolz,
Lerne nachzugeben,
Um am Ende aber,
Der große Sieger zu sein.

Denk daran, alter Freund,
Heute gibst Du auf,
Aber morgen kannst Du,
Wieder angreifen,
Diesmal mit Erfolg.

Opfer Deinen König nicht,
Nur für Deinen Stolz,
Opfer lieber den Stolz,
Um doch zu fällen,
Den anderen König.

Komm schon, Freund,
Zieh Dich zurück!
Mach den ersten Zug!
Und überlege dann,
Ruhig und besonnen.

Rückzug für Möglichkeit,
Stolzlosigkeit für die Sache,
Besonnenheit für die Planung,
Geduld für deine Angriffe,
Soll'n sein die Strategie!

Mut zum Matt

Allzu lange nun schon,
Führe ich einen Kampf,
Den schon verloren,
Ich wahrlich habe,
Und dennoch führe.

Um hinauszuzögern,
Was unvermeidbar war,
Kämpfte ich sehr gut,
Änderte Regeln, Gesetze,
Doch gabs' keine Chance.

Ich führte Zug um Zug,
Nur zu verzögern,
Was ich nicht konnte,
Irgendwie aufhalten,
Noch immer Zug um Zug.

Es gehört für mich dazu,
Wahrlich großer Mut,
Endlich anzuerkennen,
Dass lange verloren ist,
Mein eigener König.

Eigentlich ist es Zeit,
Den König zu legen,
Die Krone aufzugeben,
Anzuerkennen endlich,
Meine Niederlage.

Schachmatt ist das Wort,
Das ich so lange schon,
Gewaltig fürchtete,
Denn es ist das Ende,
Dieses meines Kampfes.

Mut zum Matt,
Ist was mir fehlt,
Euch zu befreien,
Aus meinem Spiel,
Euch freizulassen.

Wie jedoch könnte ich,
Als Kämpfer, der ich bin,
Meinen König opfern???
Mein Spiel aufgeben???
Mich besiegt geben???

Samstag, 31. Januar 2009

Moment der Ruhe (Erinnerung)

//Dieses Gedicht ist allen jenen Freunden gewidmet, die mit mir (noch) gemeinsam durch die Oberstufe gehen und mit mir viel in einer viel zu kurzen Zeit viel erlebt haben. Am Dienstag wird für uns das letzte gemeinsame Kapitel dieser Oberstufe beginnen und für mich ist es ein kurzer Moment, in welchem ich mich zurückerinnere und mich still und wortlos für die gemeinsame Zeit bedanke.

Ein Moment ist gekommen,
Nur ein kurzer, doch ewig,
Da in mir Ruhe eingekehrt,
Und ich folge den Gedanken,
Folge Gedanken und Bildern.

Ich sehe vor mir Bilder,
Aus bald drei ganzen Jahren,
Die gemeinsam bestritten,
Und durchlebt wurden,
In Freundschaft und Streit.

Weniger als drei Jahre,
Ein so kurze Zeit meine ich,
Und doch scheint es mir,
Als sei es schon immer so,
Und doch zu kurz gewesen.

Es ist die Ruhe vor'm Sturm,
Vor dem letzten Sturm,
Den wir alle gemeisam geh'n,
Da mir diese Gedanken komm',
Mich innehalten lassen.

Das Ende dieses Sturms,
Ist unser angestrebtes Ziel,
Doch fürchte ich mich,
Denn das Ende heißt auch,
Das Wege sich trennen.

Zwar bin ich sicher mir,
Dass unsere Freundschaft,
Uns verbindet noch lange,
Doch wird mich schmerzen,
Fort von Euch zu müssen.

Wie auch immer es endet,
Und wir ihn überstehen,
Diesen letzten Sturm,
Bin ich endlos dankbar,
Für die gemeinsame Zeit.

Der Moment vergeht,
Und ich muss zuwenden,
Mich den Vorbereitungen,
Auf diesen einen Sturm,
Der alles entscheiden wird.

Der Moment vergeht,
Die Ruhe zerbricht,
Doch weile ich noch kurz,
Um noch vorher zu sagen:
Danke für Alles! Und nun auf!

Mittwoch, 28. Januar 2009

Sanfter Hauch

Es lag die Luft da,
Eisig, klirrend kalt,
Grau und Farblos,
Seit Wochen schon,
Als etwas regte sich.

Ein Hauch nur sanft,
Nur spürbar Jenen,
Die durch's Herz,
Vermögen zu seh'n,
Zu fühlen vermögen.

Ein Hauch von Wärme,
Und schön' Farben,
Und doch, und doch,
Es bleibt hier kalt,
Es bleibt hier farblos.

Doch wo die Meisten,
Folgen ihrem Trott,
So still und traurig,
Sieht man schon,
Lächeln bei Einigen.

Jene sind es schon,
Die ihn spüren könn',
Den sanften Hauch,
Jene sind wissend,
Der Frühling naht.

Jene sind es schon,
Die ihn aufnehmen,
In ihrem Herzen,
Für jene hat begonnen,
Der Frühling bereits.

Samstag, 24. Januar 2009

Das falsche Spiel

Als das Spiel begann,
Trugen Könige Kronen,
Spielten die Schauspieler,
Waren Masken noch Masken,
Nach allen alten Regeln.

Doch es ändert sich,
So schnell und plötzlich,
Keiner konnte reagieren,
Als es so einfach passierte,
Und alle Regeln brachen.

Regeln zerbarsten gar,
Um neue Regeln zu schaffen,
Die bisher keiner kannte,
Nicht mal erahnen hätte könn',
Ein falsches Spiel begann.

Königen waren keine mehr,
Jedoch auch keine Bauern,
Schauspieler spielten nicht,
Ihre Zuschauer aber taten,
Masken wurden Realität.

Bald schon war alles,
Nur noch Maske überall,
Sodass selbst die Realität,
Nur noch eine Maske ward,
Und nichts mehr sicher war.

Wir spielen ein falsches Spiel,
Und keiner vermag mehr,
Zu entscheiden von uns Allen,
Welche der vielen Masken,
Die unsere Realität ist.

Was ist real? Was ist es nicht?
Wer ist König und wer Bauer?
Welche Karte ist das Ass?
Wer ist der Schauspieler?
Wer ist der Zuschauer?

Was ist real? Was ist es nicht?
Welche Regeln verbleiben?
Welche wurden vernichtet?
Oder waren wir so blind,
Und zerstörten die Realität?

Mittwoch, 21. Januar 2009

Blütenblätter (Freundschaft)

//Gewidmet allen meinen Freunden

Gefunden dort und da,
Einst waren sie vor mir,
Aufbewahrt im Herzen,
Als Erinnerung noch,
Wenn sie längst vergangen.

Die wahren Blütenblätter,
Längt verwelkt sind sie,
Doch ihre warme Farbe,
Und ihr ganze Schönheit,
Ist im Herzen verblieben.

Sie wieder herzugeben,
Käme mir nie in den Sinn,
Denn schon sind sie,
Ganz und gar unbewasst,
Ein Teil von mir geworden.

Blütenblätter die zogen ein,
In mein Herz für immer,
-oder zumindest so lang,
Wie mein Herz schlägt,
Farben, Wärme und Freude.

Es scheint mir fast,
Als würde mein Herz,
Bei jedem Schlagen,
Jene Schönheiten pumpen,
Durch alle meine Adern.

Schlag für Schlag pulsiert,
In mir gleichmäßig,
Das Echo aller Freundschaft,
Die mir gewährt wurde,
Schlag für Schlag für Euch.

Montag, 12. Januar 2009

Meine Blicke

//Ja, werter Leser. Ein neues Jahr ist angebrochen und mittlerweile finde ich trotz Abitur und Klausuren auch mal wieder ein wenig Zeit zu dichten. Ich wünsche zunächst einmal allen Lesern ein frohes neues Jahr und beginne sogleich mit einem Liebesgedicht, welches einer Person gewidmet ist, die nicht einmal weiß, was ich empfinde. Ich wage mal so viel hier zu sagen: Sie sitzt einen Jahrgang unter mir und besucht die gleiche Projektgruppe wie ich ;). Ja...trotzdem verbleibe ich bei meinem versprechen doch ein wenig optimistischer ins neue Jahr zu gehen und hoffe natürlich auf das Beste - doch, hey, was schreibe ich so viel, wenn auch Gedichte für mich sprechen können

Still richten meine Augen,
Ihre Blicke auf Dich heimlich,
Nur für einen Moment,
Für den sie unbemerkt sind,
Ein Moment, der ewig scheint.

Dein Anblick allein schon,
Scheint mir ein Zauber zu sein,
Da die Zeit ewig erscheint,
Obgleich ich auch bereue,
Dass der Blick nicht ewig war.

Was ich für Dich empfinde,
Vermag meine Stimme nicht,
Dir offen hier so zu sagen,
Denn Angst raubt ihr die Kraft,
Meine Blicke aber sprechen.

Heimlich entsenden sie zu Dir,
Eine stille Nachricht schnell,
Die Du nicht kannst vernehmen,
Sie wollen Dir so sehr sagen,
Wofür mein Herz schlägt - Für Dich.

Meine Blick so sehr verträumt,
Gefangen durch einen Zauber,
Den Zauber Deiner Schönheit,
Wollen Dir so gerne sagen,
Dass ich Dich so sehr liebe.

Vielleicht wirst Du erkennen,
Meine Blicke doch noch,
Wenn meine Angst aussetzt,
Nur für einen einzigen Moment,
Und wirst erkennen: Ich liebe Dich.