Dienstag, 23. November 2010

Grenzenlos

In all uns'ren Gedanken,
Gibt's so viele Grenzen,
Die uns immer wieder,
Dinge als ewig erklären,
Als unabänderlich.

Ewig wird erhalten,
Jene unsere Liebe,
Ewig sei die Feindschaft,
Ewig sei Glück und Pech,
Ewig sei das Leben.

Doch in allen Dingen,
Die wir so betrachten,
Vergessen wir elementar,
Das es nirgendwo,
Jene Grenzen gibt.

Es sind diese Grenzen,
Von uns selbst,
Durch die Gedanken,
In uns erschaffen,
Die uns hindern.

Nicht völlig grenzenlos,
Doch viel freier,
Von jenen Grenzen,
Ist unser Leben,
Nahezu grenzenlos.

Wollen wir frei sein,
Endlich frei sein,
Müssen wir ablegen,
Jene unsere geschaffen',
In uns verborgen Grenzen.

Es mag einfach klingen,
Doch ist's das nicht,
- wieder eine Grenze,
- wo keine sollte sein,
Möglich ist es, möglich.

Nicht nur uns selbst,
Doch uns zuerst,
Müssen wir überwinden,
Denn nicht alle Grenzen,
Enstammen direkt uns.

Gesellschaften schaffen,
Durch Selbstverständnis,
Durch Moral und Gesetz,
Gedankliche Grenzen,
Viele sinnig, and're sinnfrei.

Wir wagen zu sprechen,
Von gesicherter Freiheit,
Doch wie zeigt uns das,
Dass wir nur sind,
Sklaven uns'rer Gedanken.

Wir glauben zu kontrollieren,
Unsere Gedanken,
Und doch knieen nieder wir,
Vor ihnen wie vor Königen,
Lassen uns richten.

Leben ins nicht grenzenlos,
Doch viel freier,
Als wir uns vorstellen,
Die Freiheit selbst,
Freier, als wir postulieren.

Dienstag, 16. November 2010

Rosenaltar

Für Dich, nur für Dich,
Nicht einer Gottheit,
Oder aber dem Glauben,
Sondern nur Dir,
Errichte einen Alter ich.

Kein Altar aus Gold,
Nur aus Rosen besteht,
Was ich dort errichte,
Dir zu Ehren, Süße,
Dich zu verehren.

Keine Tiere opfere ich,
Nur meine Tränen Dir,
Und mein Herzenblut,
Das pulsiert in Rosen,
Die diesen Altar bilden.

Kein religiöser Singsang,
Erfüllt diesen Ort,
Sondern nur die Schläge,
Meines eigen' Herzen,
Durch Liebe so schnell.

Meinen geheimer Altar,
Aus den schönsten Rosen,
Haben ich errichtet,
Nur für die Schönste,
Nur für Dich, Geliebte.

Nie hast Du gesehen ihn,
Nie meine Liebe gespürt,
... Bisher, vielleicht bald,
Vermag ich zu zeigen Dir,
Diesen Ort - was ich fühle.

Eines Tages, bald vielleicht,
Werden wir uns finden,
Vor diesem Altar hier,
Werde ich Dir gestehen:
Ich liebe Dich so sehr.

Im Sonnenuntergang

Ich saß am Strand oben,
Blickte zum Horizont fort,
Wo die Sonne senkt sich,
Still glühend hinab,
Träumte vor mich hin.

Ein Traum - so schien's,
Riss mich aus den Träumen,
Als Du gings an mir vorbei,
Unten im weichen Sand,
Wo die Wellen auftrafen.

Deine Schönheit war es,
Die den Zauber übertraf,
Jenes Sonnenuntergangs,
Vor dem Du gingst dahin,
Um mein Herz zu nehmen.

Die Anmut Deines Körpers,
Ist beinahe zu viel,
Für die meinen Augen,
Lassen Bilder verschwimmen,
Realität zu Träumen werden.

Im Einklang mit dem Wind,
Weht Dein Haar so leicht,
In wunderschönen Wirbeln,
Um Dein süßes Gesicht,
Die Schultern sanft streichelnd.

Lange schon bist Du fort,
Deiner Wege gefolgt,
Lange schon ist gesunken,
Die Sonne hinter's Meer,
Doch ist's hell um mich.

Ein Licht aus mir ist's,
Das Du hast entfacht,
Ohne's selbst zu merken,
Wärme erfasst mich,
In Gedanken seh' ich nur Dich.

Meister der Schatten

Auf dem Spielfeld stehen sie,
So viele Figuren dort,
Jeder mit ihrer Aufgabe,
Jede mit ihrer Stärke,
Jede strategisch eingesetzt.

Jede Entscheidung lange,
Lange und gut überlegt,
Jede Figur bestens entfaltet,
Stark die defensive Deckung,
Mächtig die offensive Bedrohung.

Doch ist's nicht meiner Generäle,
Ach' so gewaltiges Geschickt,
Auch nicht meiner Hauptleute,
Ernomes Situationsverständis,
Das ist meine große Stärke.

Ich habe Figuren im Spiel,
Unsichtbar für den Gegner,
Nicht auf dem Spielfeld,
Irgendwo in den Schatten,
Die's Feld umgeben sind sie.

Sie stehen hinter dem Gegner,
Direkt vor seiner Nase,
Hängen über ihm,
Liegen unter ihm,
Sind an seiner Seite.

Dieses Kampf führe ich selbst,
Nicht als treuer General,
Nicht als erfahrener Hauptmann,
Als Meister der Schatten aber,
Anführer meiner Spione.

Schnell beschafft sind sie,
Die geheimen Informationen,
Ebenso schnell platziert,
Eine Entgegung zu Felde,
Oder ein stiller Hinterhalt.

Dolche, Pfeil und Bogen,
Nachrichten und Bestechung,
Gifte und Hinterhalte,
Sind die Methoden hier,
In einem ewigen Patt.

Geheime Bündnis geschmiedet,
Bedarf's immer noch Geschick,
And're Figuren zu nehmen,
Aus diesem einen Spiel,
Doch ist's nicht mehr das Ziel.

Nicht mehr gewinnen will ich,
Denn verloren haben schon,
Alle Beide wir vor langer Zeit,
Zu verbittert, zu spät nun,
Ist für Verhandlungen.

Doch mit jenem Geschick,
Eines Meisters der Schatten,
Vermag vielleicht ich,
Zu beenden all' dies,
Auf friedlichen Wegen.

Ehe der Gegner sich versieht,
Wird genommen ihm,
Seine militärisch' Macht,
Gebrochen sein Einfluss,
Nicht aber sein Leben - oder meines.

Die Zukunft liegt im Ungewissen,
- im Schatten möchte ich sagen,
Deren Meister ich geworden,
Nach all der langen Zeit,
Endloser Machtkämpfe.

Geisterhafte Erinnerungen

Wie ein kühlen Windhauch,
Der leisen umstreift mich,
Mir heimlich zuflüstert,
Hunderte, tausende Worte,
So kam's mir vor zuerst.

Dann schien's mir doch,
Wie eine Wolke zu sein,
Die tückisch schieb sich,
Die Wärme raubend,
Vor der Sonne warm' Licht.

Bald wie eisige Tropfen,
Nächtlichen Regens,
Fies hinabstreifend,
Meinen Rücken entlang,
Mich fröstelnd machend.

Vor einem Moment noch,
Wurd's zu einem Nebel,
Mit tausenden Fingern,
So ungreifbar unheimlich,
Nach mir zu greifen schienen.

Was in aller Welt ist dies,
Das am sonnigen Tage,
Mich in Angst zittern lässt?
Welch' düsteres Geheimis ist's,
Das diesem Ort innenwohnt?

Als der Nebel lichtet erst,
Erkenn' ich die Antwort,
Nicht der Ort hier ist's,
Sondern ich selbst bin's,
Oder, was ich mitbrachte her.

Geisterhafte Bilder sind's,
Oder vielmehr waren's,
Die dort verborgen tobten,
In jenem nicht realen Nebel,
Mich an etwas erinnernd.

Schon einmal war ich gewesen,
Nicht an diesem Orte,
Aber an ähnlichen Orten...
Oder in ähnlichen Situationen,
Wiederkehrend als Geisterbild.

Nicht das flüstern des Wind's,
Was ich dort hörte war's,
Sondern eine stille Warnung,
Leise gelüsterte Ratschläge,
Meinen Verstandes geheim.

Keine Wolke war es dort,
Die raubte das Sonnenlicht,
Sondern Traurigkeit,
Über jene meiner Fehler,
Die damals gemacht wurden.

Auch die Tropfen war'n keine,
Sondern die Erinnerung,
An schmerzhafte Niederlagen,
Die mich damals ereilten,
Nach jenen getan' Fehlern.

Und was ist mit dem Nebel?
Natürlich war's keiner,
Sondern jene alten Bilder,
Von mir verdrängt, versteckt,
Zurückkehrend Erinnerung.

Ein Lächeln erwacht mir,
Als ich abstreife die Schwere,
Die mich eben noch ergriff,
Meine Wille ist zurück,
Der Kampfesgeist erwacht.

Es gibt kein Zögern mehr,
Eine Zeit des Handels ist's,
Vergangende Fehler unvergessen,
Und doch vergangen nun,
Ich - bin - wieder - zurück.

Dienstag, 9. November 2010

Der Plan

Stundenlang gebrütet,
Über Karten und Skizzen,
Tagelang überlegt,
Was alles möglich sei,
Für den einen Plan.

So gründlich durchdacht,
Was könnte passieren,
Viele Berechnungen getan,
Was würden die Reaktionen,
Auf diesen Plan sein.

All die Referenzen gesichtet,
Was einst geschah,
Viele Worte gewechselt,
Andere Meinungen zu holen,
Für einen erfolgreichen Plan.

All dies gebannt,
In Zeichen und Skizzen,
Auf Karten und Folien,
In Worten und Bildern,
Diesen einen Plan.

Alle diese Zeit,
Alle diese Mühe,
Völlig vergebens,
Denn gescheitert war's,
An der Realität.

Eine Reaktion war's,
Eine Situatuion nur,
Die wir übersahen,
Und alles war vorbei,
Der Plan gescheitert.