Donnerstag, 18. August 2011

Abendsturm

Ruhig versinkt die Sonne,
Hinter dem Horizont fort,
Des Tages Wärmes vergeht,
Ruhe legt sich auf die Welt,
Lächelnd steh' ich am Meer.

All' diese Ruhe hier,
Das weiß ich genau,
Ist nur stille Illusion,
Von mir geschaffen,
Von mir nun vernichtet.

Mit lautem Schrei,
Lasse hinaus ich Worte,
Die lange eingesperrt,
- zu lange nun schon,
Lass' meine Gefühle frei.

Einen Sturm bricht herauf,
Doch Worte beschworen,
Doch Gefühle genährt,
Vernichten sie die Ruhe,
Zerschmettern die Illusion.

Aus dem Meer erhoben,
Vernichtet eine Welle,
Alles in jener Illusion,
Hinterlässt harte Realität,
Und mein wahres Ich.

Lächelnd betrachte ich,
Das zerstörerische Werk,
Das nun in mir tobt,
Betrachte Chaos,
Spüre meine Kontrolle.

Meine Gefühle befreit,
Mich selbst zu befreien,
Die Ketten gesprengt,
Die Kontrolle zurück,
Was einmal war, ist zurück.

Zurück jene uralte Machte,
Mit Gedanken zu spielen,
Sie zu erschaffen, vernichte,
Mit Ihnen erschaffen...
Und wieder vernichten...

Samstag, 13. August 2011

Dunkle Erinnerungen

Stille liegt nun darüber,
Über jenen Feldern,
Den Wäldern und Wiesen,
Die als Kind ich hier,
So sehr geliebt habe.

Zurückgekehrt bin ich,
Mich zu erinnern,
An alle das hier,
Was einmal gewesen,
Was einst ich erlebt.

Wo einst war Leben,
So stark, so leuchtend,
Verbleiben nun nur,
Geister jener Zeit,
Still umherstreifend.

Es sind die Geister,
Längst vergangener Dinge,
Freundschaften, Gefühle,
Erfolge, Niederlagen,
Alles was einmal war.

Ein wenig Bedauern,
Erfasst hier mein Herz,
Doch auch viel Freud',
Denn jene Zeit damals,
Endlich ist's vorbei.

Was heute ich hier tu',
Ist zu Grabe tragen,
Was einmal war,
Was nicht misse ich,
Denn Mist war's.

Alles was Gut war,
Verblieb im Herzen,
Doch die Dinge hier,
Schund waren sie,
Zeit zu begraben.

Ein Kreuz? Grabstein?
Mahnmal wohl eher!
Vor falschen Freunden,
Betrug und Verrat,
Und...vor einem selbst.

Doch auch die Müh',
Vergeblich wär' sie nur,
Ein Loch im Boden tief,
Hinein mit dem Mist,
Und fort nun hier.

Ich verlass nun hier,
Diese Erinnerung,
Komm' nie zurück her,
Einen letzten Blick noch,
Voller Verachtung.

Abgewendet - für immer,
Lächelnd zurück,
In der Gegenwart,
Auf der Zukunfts Pfads,
Wo ich hingehör'.

Vergangen also ist,
All' das Negative hier,
- drauf gespuckt
Hier gehöre ich hin!
Hier bin ich zu Hause!

Donnerstag, 4. August 2011

Ein Traum

Im Bette liegend ruhig,
Bald eingeschlafen ich,
Wirbeln Farben vor,
Geschlossenen Augen,
Formen zu Bildern sich.

In leuchtend Farben,
Präsentiert mir hier,
Eine perfekte Welt,
Voller Glück, ohn' Leid,
In des Bettes ruh'.

Dort schon seh' ich,
Meines Herzen Glück,
Jene Frau hier,
Fest an meiner Seite,
Bin nicht alleine hier.

Spielend Kinder, glücklich,
Sind die meines es?
So scheint's mir wohl,
Denn erfasst mich,
Wohlinge Wärme innen.

Und dort! Alle sind sie da.
All' meine Freunde,
So greifbar nah, nicht fern,
Fest an meiner Seite,
Bin nicht alleine hier.

Oh ja, ein Traum ist's,
Ein Traum von Glück,
Ein Traum von Erfolg,
Ein Traum voll Perfektion,
Ein wundervoller Traum.

Ihm urplötzlich entrissen,
Des Weckers Läuten,
Bringt zurück mich,
Ins Grau der Realität,
In mein Bett zurück.

Ein verzweifelter Griff,
Nach des Traumes Rest,
Doch schon vergangen ist,
Des Glücks einer Moment,
Nur stille Erinnerung.

Einen Moment bereue ich,
Überhaupt aufgewacht sein,
Dann aber aufgerafft,
Denn noch kann kämpfen ich,
Jenen Traum zu erreichen...

Nicht in Perfektion zwar,
Doch ist noch nicht verloren,
Was so fern mir scheint,
Was unmöglich erscheint,
Noch kann kämpfen ich...

Marsch des Herzen

Schritt um Schritt tragen,
Meine Füße mich fort,
Fort von hier, nach dort,
Wohin weiß ich nicht,
Warum weiß ich nicht.

Untern Stürmen durch,
Durch dichte Nebel,
Den Abgründen bewusst,
Mich verschlingen drohend,
Folge ich Schritt um Schritt.

Weder Kompass habe ich,
Noch irgendeine Karte,
Nur jene eine Stimme,
Im Takt des Herzschlags,
Die mich hier leitet.

Still ist's geworden,
Alle scheinen fort,
Doch mein Herz spricht,
Ich solle vertrauen,
Ich frage nicht, ich folge.

Keine Sterne, kein Mond,
Keine Sonne, nur Nebel,
Über Berge, durch Täler,
Ebenen und Meere,
Ich folge seiner Stimme.

Schritt um Schritt spür,
Die seine Bürde ich so sehr,
Doch weiß nicht mal ich,
Welche's wohl mag sein,
Ich frage nicht, vertraue nur.

Vielleicht täte besser ich,
Würd' ich nicht trauen,
Dem meinem Herzen,
Doch kann ich das? Nein.
Seine Stimme führt.

Wohin führt mich der Weg?
Ich weiß nicht, frage nicht...
Nicht laut zumindest,
Doch - so fürcht ich tief,
In die Einsamkeit geh' ich.

Kaum mehr als vertrauen,
Kann ich hier tun,
Muss mir selbst trauen,
Verliere sonst mich,
Verliere sonst alles...

Zweifel nagen an mir,
Was geschieht nur?
Wohin führt jener Weg?
Tu' das Richtige ich?
Oder geh' ich ins Vergessen?