Samstag, 10. März 2012

Nacht

Schon so lange bin ich,
Nicht mehr Teil jener Welt,
In der einst lebte ich treu,
So lange her ist's nun,
Da ich die Nacht lebte.

Fast schon vergessen,
Des Mondes Silberschein,
Sanft und kalt streifend,
Durch Wälder, über Dächer,
Fast nur; Fast nur.

Fast schon vergessen,
Der Schatten Schauspiel,
Geheimnisvoll und still,
In Gassen; Unter Bäumen,
Fast nur; Fast nur.

Fast schon verbannt,
Hat' ich jener Welt Magie,
Aus meinem Herzen,
Fast auf ewig abgeschworen,
Fast nur; Fast nur;

Was nur bewegt mich,
Den alten Schattenmantel,
Nochmal überzustreifen?
Warum nur trete erneut ich,
Hinaus in der Nacht Welt?

Wie konnt' nur erneut ich,
Mein Herz zu öffnen,
Für der Nacht kalt' Magie?
Wieso nochmal das Risiko,
Mich in ihr zu verlieren?

O', wie simpel ist sie,
Jener Fragen Antwort:
Der Grund ist mein Herz;
Der Grund bist Du, Maria,
Du, die mein Herz nahm.

Zu groß machtest Du,
Die Versuchung mir,
Besiegte Gefühle doch,
Nochmal zu erfahren,
Zu groß, viel zu groß.

Risiko? Welches denn?
In die Dunkelheit stürzen?
In ihr vergehen? Sie zu werden?
Zu groß die Versuchung,
Was kümmern mich die Folgen?

Würd' hingeben mich ihr,
Für nur einen Moment mir Dir,
Würd' bin mich ewig,
An der Dunkelheit Wege,
Für nur jenen einen Moment.

Sonntag, 26. Februar 2012

Rose

Gedichte mit persönlicher Widmung von mir sind sehr selten veröffentlicht. Natürlich betont dies umso mehr, dass dieses Gedicht für mich eine besondere und tiefgehende gefühlstechnische Bedeutung hat. Es sind Worte, die nicht nur meiner Feder, sondern auch meinem Herzen entspringen - meinen Gefühlen.

geschrieben für eine Frau, die dieses Gedicht wohl niemals lesen wird.
geschrieben für Maria
S.

Fern auf eines Hügel Rücken,
Entdeckt ich einst eine Rose,
Rot blühend, wunderschön,
Sanft im Winde wiegend,
Vor Leben schier strahlend.

Von jenem einen Moment,
Ward so verzaubert ich,
Dass ich blickte Tag für Tag,
Zu jenem Hügel hinüber,
Zu sehen diese Rose.

Nacht für Nacht verfolgte,
Ihre Schönheit, ihr Leben,
Durch meine Träume mich,
Raubte nicht selten mir,
Meinen ruhigen Schlaf.

Tag für Tag fragt' ich mich,
Welch' glücklich Mann wohl,
Hegt und pflegt jene Rose,
Täglich in ihrer Nähe lebt,
Ihre Gunst konnt' erringen.

Jede Sekund' begleitet mich,
Der Wunsch bei Ihr zu sein,
Doch den Mut zu finden,
Zu jenem Hügel zu geh'n,
Zu sagen, was ich fühl'.

Nie vergehet meines Herzen,
Wunderschönster Traum,
Doch eines Tages,
Jener glücklich' Mann sein,
Den's doch sicher geben muss.

Doch welch' Chancen hätt',
Nur Jemand wie ich?
Eine Rose wie diese,
Find' immer wen hier,
Sich um sie zu kümmern.

Nein, eine Rose wie diese,
Sie ist nie alleine,
Hat kein Auge für Einen,
Der ist wie ich,
So einsam, so verliebt.

Jene eine Rose dort,
Bist für mich Du,
Auch wenn Du's nicht weißt,
Ich liebe Dich so sehr,
Maria...

Du spürst sie nicht,
Meine verliebten Blicke,
Meine Sehnsucht,
Und doch sind sie da,
Maria...

Du fühlst sie nicht,
Meine große Liebe,
Meine Angst vor Dir,
Und doch sind sie da,
Maria...

Sonntag, 30. Oktober 2011

Klagelied

Über dem Schleier,
Nächtlicher Stille,
Gelegt über den Wald,
Ertönt ein Lied,
Traurig, schaurig.

Leise zunächst,
Dann laut doch,
Durchdringend,
Von tiefster Wurzel,
Bis höchster Krone.

Ein Lied ertönt,
So traurig gar,
Dass Tränen tragen,
In ihren Augen,
Des Waldes Tiere.

Ein Lied dringt,
Durch jenen Wald,
Erweicht die Herzen
Der Bäume hier,
Gar der Steine Herzen.

Ein Lied gesungen,
Dass Wolken bersten,
Flüsse verstummen,
Seen gefrieren,
Gar der Tod innehällt.

Ein Lied erklungen,
Wärme zu vertreibend,
Trauer zu tragen,
Klage zu bringen,
Weit, weit fort.

Freitag, 21. Oktober 2011

Rosenblüte

Stille ist eingekehrt,
In mein traurig Herz;
Unlängst vertrieben,
Der Hoffnung Lied,
Stumm verloschen.

Dunkelheit herrscht,
In des Herzen Kern;
Unlängst verloschen,
Der Liebe hell' Feuer,
Im Dunkel erstickt.

Schmerz führt,
Meines Herzen Schläge;
Unlängst vergangen,
Jene Lebensfreude,
Schmerzvoll gestorb'n.

Schlag für Schlag,
Bewegen mechanisch,
Die Splitter sich,
Mich am Leben haltend...
Oder am Unleben?

Doch...was ist das?
Dort, tief im Inneren?
Ist nicht eine Farbe es?
Ja, schönstes Rot,
In Mitten der Trümmer.

Vor all' der Zerstörung,
Gut verborgen dort,
Lag eine Rose,
In Trümmern begraben,
Aus ihnen auferstanden.

Warm erstrahlt sie,
Ihr wundervoll Rot,
Lässt erleuchten,
Beginnt zu heilen,
Das meine Herz.

Jene Blüte dort,
Singt leise ihr Lied,
Lässt Schmerz vergehn',
Treibt's Dunkel fort,
Gedeiht im Herzen...

Dienstag, 4. Oktober 2011

Scheiterhaufen eines Traumes

In Flammen vergeht,
Vor meinen Augen das,
Was übrig geblieben,
Von eines Traumes Glanz,
Einst so stark in mir.

Stumm zerfließen,
Gläserne Scherben,
Jenes Traumes,
Einst herrlich und ganz,
Nun zerschlagen.

Knisternd vergehen,
Der Bilder Splitter,
Vergangen ihre Farbe,
Zu grauer Asche,
Ins Vergessen.

Dem Rauch übergeben,
Stimmen und Lieder,
Einst laut, deutlich,
Geisterhaft entschwebend,
In ewige Stille.

Bald schon bleibt,
Keine Spur des Traums,
Den ich geträumt mehr,
Nur schmerzend' Leere,
In meinem Herzen.

Verheilt auch die Leere,
Wenn längst verblasst,
Der Erinnerung Bilder,
So wird stets verbleiben,
Im Herzen die Narbe.

Im leisen Trauermarsch,
Trägt fort von hier,
Der Wind die Asche,
Als einzige geblieben,
Von des Traumes Pracht.

Ein Schleier der Tränen,
Verdeckt meine Sicht,
Bis das Feuer verloschen,
Bis der Rauch vergangen,
Bis der Wind verstummt.

Die Schuld

Einst so leichtsinnig,
Das Wort gegeben,
Einen Pakt besiegelt,
Einst so unbedacht,
Mehr wie im Scherze.

Nie ward geahnt,
Eingefordert würd'
Jene uralte Schuld,
Beim Wort g'nommen,
Der Zahltag kam.

Flucht unmöglich,
Verfolgt ab sofort,
Mit ewiger Geduld,
Als heilige Pflicht,
Beglichen zu werden.

Kein Versteck ,
Keinen Schutz,
Jene Worte binden,
Pakt verpflichtet,
Schuld zu zahlen.

Nicht zu zahlen,
Ist Verrat nun,
Kein Spaß mehr,
Bitt'rer Ernst
Ward jene Schuld.

Gegeben allzu leicht,
Nun schwere Bürde,
Was einst gesagt,
Einst dort getan,
Jene Schuld...

Donnerstag, 18. August 2011

Abendsturm

Ruhig versinkt die Sonne,
Hinter dem Horizont fort,
Des Tages Wärmes vergeht,
Ruhe legt sich auf die Welt,
Lächelnd steh' ich am Meer.

All' diese Ruhe hier,
Das weiß ich genau,
Ist nur stille Illusion,
Von mir geschaffen,
Von mir nun vernichtet.

Mit lautem Schrei,
Lasse hinaus ich Worte,
Die lange eingesperrt,
- zu lange nun schon,
Lass' meine Gefühle frei.

Einen Sturm bricht herauf,
Doch Worte beschworen,
Doch Gefühle genährt,
Vernichten sie die Ruhe,
Zerschmettern die Illusion.

Aus dem Meer erhoben,
Vernichtet eine Welle,
Alles in jener Illusion,
Hinterlässt harte Realität,
Und mein wahres Ich.

Lächelnd betrachte ich,
Das zerstörerische Werk,
Das nun in mir tobt,
Betrachte Chaos,
Spüre meine Kontrolle.

Meine Gefühle befreit,
Mich selbst zu befreien,
Die Ketten gesprengt,
Die Kontrolle zurück,
Was einmal war, ist zurück.

Zurück jene uralte Machte,
Mit Gedanken zu spielen,
Sie zu erschaffen, vernichte,
Mit Ihnen erschaffen...
Und wieder vernichten...

Samstag, 13. August 2011

Dunkle Erinnerungen

Stille liegt nun darüber,
Über jenen Feldern,
Den Wäldern und Wiesen,
Die als Kind ich hier,
So sehr geliebt habe.

Zurückgekehrt bin ich,
Mich zu erinnern,
An alle das hier,
Was einmal gewesen,
Was einst ich erlebt.

Wo einst war Leben,
So stark, so leuchtend,
Verbleiben nun nur,
Geister jener Zeit,
Still umherstreifend.

Es sind die Geister,
Längst vergangener Dinge,
Freundschaften, Gefühle,
Erfolge, Niederlagen,
Alles was einmal war.

Ein wenig Bedauern,
Erfasst hier mein Herz,
Doch auch viel Freud',
Denn jene Zeit damals,
Endlich ist's vorbei.

Was heute ich hier tu',
Ist zu Grabe tragen,
Was einmal war,
Was nicht misse ich,
Denn Mist war's.

Alles was Gut war,
Verblieb im Herzen,
Doch die Dinge hier,
Schund waren sie,
Zeit zu begraben.

Ein Kreuz? Grabstein?
Mahnmal wohl eher!
Vor falschen Freunden,
Betrug und Verrat,
Und...vor einem selbst.

Doch auch die Müh',
Vergeblich wär' sie nur,
Ein Loch im Boden tief,
Hinein mit dem Mist,
Und fort nun hier.

Ich verlass nun hier,
Diese Erinnerung,
Komm' nie zurück her,
Einen letzten Blick noch,
Voller Verachtung.

Abgewendet - für immer,
Lächelnd zurück,
In der Gegenwart,
Auf der Zukunfts Pfads,
Wo ich hingehör'.

Vergangen also ist,
All' das Negative hier,
- drauf gespuckt
Hier gehöre ich hin!
Hier bin ich zu Hause!

Donnerstag, 4. August 2011

Ein Traum

Im Bette liegend ruhig,
Bald eingeschlafen ich,
Wirbeln Farben vor,
Geschlossenen Augen,
Formen zu Bildern sich.

In leuchtend Farben,
Präsentiert mir hier,
Eine perfekte Welt,
Voller Glück, ohn' Leid,
In des Bettes ruh'.

Dort schon seh' ich,
Meines Herzen Glück,
Jene Frau hier,
Fest an meiner Seite,
Bin nicht alleine hier.

Spielend Kinder, glücklich,
Sind die meines es?
So scheint's mir wohl,
Denn erfasst mich,
Wohlinge Wärme innen.

Und dort! Alle sind sie da.
All' meine Freunde,
So greifbar nah, nicht fern,
Fest an meiner Seite,
Bin nicht alleine hier.

Oh ja, ein Traum ist's,
Ein Traum von Glück,
Ein Traum von Erfolg,
Ein Traum voll Perfektion,
Ein wundervoller Traum.

Ihm urplötzlich entrissen,
Des Weckers Läuten,
Bringt zurück mich,
Ins Grau der Realität,
In mein Bett zurück.

Ein verzweifelter Griff,
Nach des Traumes Rest,
Doch schon vergangen ist,
Des Glücks einer Moment,
Nur stille Erinnerung.

Einen Moment bereue ich,
Überhaupt aufgewacht sein,
Dann aber aufgerafft,
Denn noch kann kämpfen ich,
Jenen Traum zu erreichen...

Nicht in Perfektion zwar,
Doch ist noch nicht verloren,
Was so fern mir scheint,
Was unmöglich erscheint,
Noch kann kämpfen ich...

Marsch des Herzen

Schritt um Schritt tragen,
Meine Füße mich fort,
Fort von hier, nach dort,
Wohin weiß ich nicht,
Warum weiß ich nicht.

Untern Stürmen durch,
Durch dichte Nebel,
Den Abgründen bewusst,
Mich verschlingen drohend,
Folge ich Schritt um Schritt.

Weder Kompass habe ich,
Noch irgendeine Karte,
Nur jene eine Stimme,
Im Takt des Herzschlags,
Die mich hier leitet.

Still ist's geworden,
Alle scheinen fort,
Doch mein Herz spricht,
Ich solle vertrauen,
Ich frage nicht, ich folge.

Keine Sterne, kein Mond,
Keine Sonne, nur Nebel,
Über Berge, durch Täler,
Ebenen und Meere,
Ich folge seiner Stimme.

Schritt um Schritt spür,
Die seine Bürde ich so sehr,
Doch weiß nicht mal ich,
Welche's wohl mag sein,
Ich frage nicht, vertraue nur.

Vielleicht täte besser ich,
Würd' ich nicht trauen,
Dem meinem Herzen,
Doch kann ich das? Nein.
Seine Stimme führt.

Wohin führt mich der Weg?
Ich weiß nicht, frage nicht...
Nicht laut zumindest,
Doch - so fürcht ich tief,
In die Einsamkeit geh' ich.

Kaum mehr als vertrauen,
Kann ich hier tun,
Muss mir selbst trauen,
Verliere sonst mich,
Verliere sonst alles...

Zweifel nagen an mir,
Was geschieht nur?
Wohin führt jener Weg?
Tu' das Richtige ich?
Oder geh' ich ins Vergessen?

Donnerstag, 28. Juli 2011

Nebelkönig (Nebelgedichte)

Hoch oben dort,
Über all' den Nebel selbst,
Sogar über der Ungewissheit,
Und doch ein Stück weit,
In dieser verborgen...

Dort liegt unerreichbar uns,
Jener eine zauberhafte Ort,
Der vermag zu sehen,
Durch all' jene Nebel,
Dort liegt Nebelheim.

Eine Festung des Nebels,
In der endlosen Ewigkeit,
Ein Sitz des Nebelkönigs,
Der zieht die Fäden,
Denen alle Nebel folgen.

Wachsamen Blick folgt er,
Was in den Nebeln geschieht,
Sorgt für das Gleichgewicht,
Bringt Ordnung ins Chaos,
Führt die Harmonie an.

Kein Mensch kann erreichen,
Die Nebelfestung selbst,
Kein Mensch kann verbergen,
Auch nur eine Kleinigkeit,
Vor des Nebelskönigs Augen.

An Nebelheim gebunden,
So gut, wie dort gefangen,
Gesegnet mit Allwissenheit,
Verflucht mit Einsamkeit,
Studiert er die Nebel.

Über Nebelheim herrschend,
Niemals expandierend,
Gesegnet mit Unsterblichkeit,
Verflucht mit ewiger Stille,
Studiert er die Nebel.

König und Diener der Nebel,
König mit und ohne Reich,
Herrscher mit und ohne Macht,
Einsam, doch von Allem umgeben,
Herrscht der Nebelkönig...

Nebel der Ungewissheit (Nebelgedichte)

Die Nebel umgeben mich,
Die Nebel meines Lebens,
So undurchsichtig für mich,
Durchsichtig für Manchen,
In Teilen vielleicht auch nur.

Der Nebel über mir,
Verbirgt vor mir Jene,
Dinge, die mir unbekannt,
Unwissen, Blindheit,
Finden hier ihren Platz.

So viele Dinge gibt's dort,
Die wir nicht verstehen,
Die wir nicht sehen könn',
Die wir nicht wissen,
Unvorstellbar viele.

Ein Teil jenes Nebels,
Fließt hinein in die übrigen,
Eben genannten Nebel,
Doch der übrige steht für sich,
Weit über uns.

Häufig streben wir danach,
Häufig geben wir auf,
Manchmal fangen wir dort,
Einen kleinen Fetzen,
Nehmen ihn mit zu uns.

Die Reise dort hinauf,
Ist beschwerlich für uns,
Und doch lohnend,
Wenn wir finden,
Wonach uns beliebt.

Nebel der Gedanken (Nebelgedichte)

Die Nebel umgeben mich,
Die Nebel meines Lebens,
So undurchsichtig für mich,
Durchsichtig für Manchen,
In Teilen vielleicht auch nur.

Der Nebel in mir,
Verbirgt vor mir Jene,
Gedanken die mir gehör'n,
Träume, Wünsche, Ängste,
Alle uns're Gedanken, Gefühle.

Manchmal gelichtet ist er,
Wenn einen sich'ren Kurs,
Wir gefunden haben,
Manchmal undurchdringlich ist's,
Wenn wir den Kurs veloren...

Manchmal klar gerichtet,
Manchmal wird wirbelnd,
Begegnet uns der Nebel,
Der in uns selbst wohnt,
Unlogisch, und doch logisch.

Nicht selten missverstehen wir,
Seine Logik bei der Deutung,
Nicht selten verlieren wir,
Uns in des Nebels Tiefen,
Um uns erneut zu finden.

Jene Reise durch ihn,
Begehen wir jeden Tag,
Immer wieder auf's Neue,
Denn jener Nebel ist das,
Was WIR selbst sind.

Nebel der Zeit (Nebelgedichte)

Die Nebel umgeben mich,
Die Nebel meines Lebens,
So undurchsichtig für mich,
Durchsichtig für Manchen,
In Teilen vielleicht auch nur.

Der Nebel unter mir,
Verbirgt vor mir Jene,
Mächtigen Geheimnisse,
Die der Zeit selbst gehör'n,
Für uns so unergründlich.

Keiner vermag es hier,
Den Nebel zu durchdringen,
Nur seine Flüsse und Ströme,
Sehen wir hier,
Zumindest glauben wir's.

Mal fließt und wirbelt's
Dort unten so schnell herum,
Mal gleitet die Zeit sanft,
Und mal sehen wir gar,
Einen Stillstand im Nebel.

Keine Stimmen und Töne,
Keine Gedanken dringen,
Von dort hinaus,
Nur - scheinbar - unlogisch,
Jene sichtbaren Wirbel.

Zukunft ist Gegenwart,
Gegenwart ist Vergangenheit,
Vergangenheit ist Zukunft,
All jene uns wichtig' Begriffe,
Spielen keine Rolle dort.

Eine Reise dorthin ist,
Uns völlig unmöglich,
Wir können nur hilflos,
Auf den Strömen der Zeit,
Leise dahingleiten

Nebel der Gegenwart (Nebelgedichte)

Die Nebel umgeben mich,
Die Nebel meines Lebens,
So undurchsichtig für mich,
Durchsichtig für Manchen,
In Teilen vielleicht auch nur.

Der Nebel um mich herum,
Verbirgt vor mir Jenes,
Was gerade hier ist,
Wer und was ich jetzt bin,
Was andere denken.

Verwirrend ist jener Nebel,
Mal durchsichtig und klar,
Mal dick, undurchsichtig,
Mal verborgen, mal offen,
Was jetzt gerade ist.

Schwaden aus den Nebel,
Der Zukunft vor mir,
Der Vergangenheit hinten,
Gehen fließend über,
In jenen Nebel hier.

Schwer fällt die Deutung,
Manchmal scheint's leicht,
Doch irrt so leicht man,
Ohn's auch nur zu merken,
Oder aber es zu ahnen.

Undeutlich sind häufig,
Selbst die Herzen jener,
Uns umgebenden Schwaden,
Deren Konturen so deutlich,
Vor uns schweben.

Die Reise durch den Nebel,
Erfordert viel scharfsicht,
Kann beeinflussen vor uns,
Der Zukunfts Nebel,
Was einmal wir werden sein.

Nebel der Zukunft (Nebelgedichte)

Die Nebel umgeben mich,
Die Nebel meines Lebens,
So undurchsichtig für mich,
Durchsichtig für Manchen,
In Teilen vielleicht auch nur.

Der Nebel vor mir,
Verbirgt vor mir Jenes,
Was einmal wird sein,
Was einmal sein könnt',
Was mal aus wird wird.

Undurchdringlich sind,
Seine weißen Wände,
Bis sie endlich übergehen,
In der Gegenwarts Nebel,
Hier um mich herum.

Einzig und alleine,
Sind Stimmen es dort,
Die dringen zu mir durch,
Mal flüsternd, mal brüllend,
Mal ruhig, mal aufgebracht.

Keine Ahnung, kein Hellsehen,
Nein, Gedanken sind's,
Die meinen Gedanken,
Die dort zu mir sprechen,
Mir Zukunftsbilder schaffen.

Gedanken, Sorgen, Ängste,
Hoffnungen, Wünsche,
Sie alle sprechen aus,
Kommen zu mir zurück,
Schaffen meine Erwartungen.

Nur die Reise dorthin zeigt,
Was Recht, was Irrtum ist,
Aufhalten und vermeiden,
Das kann man hier nicht,
Nicht bei dieser Reise.

Nebel der Vergangenheit (Nebelgedichte)

Die Nebel umgeben mich,
Die Nebel meines Lebens,
So undurchsichtig für mich,
Durchsichtig für Manchen,
In Teilen vielleicht auch nur.

Der Nebel hinter mir,
Verbirgt vor mir Jenes,
Was einmal gewesen,
Was einmal ich selbst war,
Was einmal ich erlebte.

In ihm verloren ging,
Mancher Teil meines Selbst,
Das heute ich suche,
Maches jedoch ward auch,
Von mir dort vergraben.

Was dort verborgen,
Teilweise ist der Schlüssel,
Zur Gegenwart, zum Heute,
Könnte Lösen Probleme,
Die heute beschäftigen mich.

Doch manches Verborgene,
Sollt' besser nie gefunden,
Niemals geborgen werden,
Zu tief könnte alte Wunden,
Auch heut' wieder brechen.

Eine Reise hinein in ihn,
Jenen Nebel hinter mir,
Birgt viele Erkenntnisse,
Doch auch große Gefahren,
Für mein heutiges Ich.

Sonntag, 5. Juni 2011

Glockenspiel

Die Stille mich umgebend,
Wie ein weiter Manteln,
Ward gebrochen,
Durch einen hellen Ton,
Wie mit Kristall gestimmt.

Verwirrt such' ich nach,
Des Tones Ursprung,
Hör noch mehr Töne,
Aller von gleicher Art,
Alle so hoch, so hell.

Ich folge dem Klang,
Von ihm wie verzaubert,
Vom Herzen geführt,
Erblick' ich schließlich,
Ein Glitzern im Dunkel.

Tausende Kristalle,
Vom Wind bewegt,
Hängen dort so hoch,
Wie Sterne am Himmel,
Singen ihre Melodie.

Ein Glockenspiel ist's,
Der Hoffnung, der Liebe;
Sein Klang durchdringt,
Erreicht mein Herz,
Lässt es erwachen.

Ich jedem Schlag spür's,
Hoffnung ist erwacht mir,
Hoffnung und doch...
Das ist noch mehr,
Etwas Dunkles spür' ich.

Ein Schatten ist's,
Aus der Vergangenheit,
Von mir besiegt geglaubt,
Und doch nur verborgen,
Ein Zweifel ist zurück.

Mit jedem Klang des Spiels,
Mit jedem Herzensschlag,
Der Hoffnung Wärme,
Des Zweifels Kälte,
Zwei Konkurrenten in mir.

Die Stimme der Hoffnung ist's,
Mir sagend, ich solle folgen,
Jener Melodie hier,
Auf des Glückes Pfad,
- zu meinem Glück.

Die Stimme des Zweifels ist's,
Mir sagend, ich solle zerschlagen,
Des Glockspiels Zauber,
Das Glockenspiel selbst,
Mein Unglück vermeiden.

Meine Entscheidung ist's,
Zerschlagen oder folgen?
Dem Zweifel vertrauen,
Oder aber hoffen, glauben?
Lauschen oder zerstören?

Montag, 25. April 2011

Um mich herum (Liebe)

Um mich herum,
Ist's so still, so still,
Gelöst bin ich aus,
Des Lebens Sturm,
Fühl' mich verzaubert.

Nicht mehr das Tosen,
Des Lebens Brausen,
Vermag zu hören ich,
Nicht mal die Züge,
Meines eigen' Atems.

Einzig hör' ich noch,
- weit entfernt jedoch,
Die dumpfen Schläge,
Meines Herzen,
In meiner Brust.

Um mich herum,
Ist's so grau, so grau,
Gerissen bin ich aus,
Der Realitäts Licht,
Fühl' mich verzaubert.

Nicht mehr das Wirbeln,
Tausender Lebensfarben,
Vermag zu sehen ich,
Nicht mal die Farben,
Meiner eigen' Augen.

Einzig seh' ich noch,
- wie einen Fokus,
Die wirbelnd' Magie,
Mein Herz ergreifend,
Mich veraubernd.

Und doch, und doch,
Ich hör' eine Melodie,
Und doch, und doch,
Ich seh' ein Farbspiel,
Um mich herum.

Kein Lied ist's,
Nicht der üblichen Art,
Eine Stimme aber ist's,
- Jene Melodie,
Die mich verzaubert.

Kein Regenbogen ist's,
Mit all' seinen Farben,
Ein Antlitz aber ist's,
- Jenes Farbspiel,
Das mich verzaubert.

Die bist's, Geliebte,
So wunderschön,
Von wunderbarer Art,
Die verzaubert alles,
Um mich herum.

Um mich herum? Nein!
Nur mich selbst,
Durch Deinen Zauber,
Von Dir unbemerkt,
Und doch so stark.

Will Dich ansprechen,
Doch meine Worte,
Sie dringen nicht,
Durch jene Stille,
Um mich herum.

Will nach Dir greifen,
Doch meine Arme,
Sie erreichen nicht,
Deiner Farben Wirbel,
Um mich herum.

Will zu Dir laufen,
Doch meine Beine,
Sie kommen nicht,
Aus jenem Grau,
Um mich herum.

So verzaubert hast,
Du mich hier,
Das ich bin gelähmt,
Unfähig zu handeln,
So verzaubert, verliebt.

Mein Herzschlag,
Und Deine Farben,
Sind meine Realität nun,
Alles andere vergangen,
Um mich herum.

Mittwoch, 20. April 2011

Meine Leere

So Vieles war einst,
In mir selbst so tief,
Was sehr wohl dort,
Nur dort hingehörte,
Mich zu mir selbst macht'.

So Vieles ist es gewesen,
Das so einfach von mir,
Wurde verbannt,
Wurde ersetzt,
Ersetzt durch Leere.

Nun sitze ich hier,
Fühle mich so leer,
Unglaublich leer,
Suche beinahe täglich,
Nach dem Sinn.

Statt die Leere wieder,
Mit dem zu Füllen,
Was ich nun mal bin,
Verbanne ich's wieder,
Immer, immer wieder.

Immer, immer wieder,
Versuch' ich selbst,
Mich neu zu definieren,
Mich zu was zu machen,
Das ich nicht bin.

Halte an der Leere fest,
Schütze sie so sehr,
Obwohl ich fühle,
Sie ist mein Feind,
Mich hier zerstörend.

Freitag, 25. Februar 2011

Warum nur?

Es ist eine einzig Frage,
Mich immer wieder,
So bohrend, drückend,
Immer wieder beschäftig:
Warum nur ich?

Warum bin ich es,
Dem nicht ist vergönnt,
Der Liebe Glück?
Warum nur And'ren,
Nie aber mir?

Ist's mein Aussehen?
Ist's meine Art?
Oder mag's sein,
Woran ich nicht glaub',
Mieses Schicksal?

Warum habe ich nur,
So Vieles erreicht,
Nicht aber Jenes,
Was so lange nun schon,
Ich mir wünsch'?

Ist alles dies nur,
Die meine Schuld?
Liegt ein uralter,
Schwarzer Fluch hier?
Warum nur? Warum?

Warum nur,
Bleibt mir verwehrt,
Der Liebe Erfahrung,
Mein erstrebt' Glück?
Warun nicht And'ren?

Warum nur bricht mir,
Wieder und wieder,
Mein Herz,
Wenn neue Hoffnung,
Wieder nur zerbricht?

Warum verbrennt mich,
Jenes eine Feuer,
Das And're wärmt,
Nur jedes mal wieder?
Warum nur?

Warum war mir,
In meinem Leben,
Jede Hoffnung,
Auf Liebesglück,
Nur ein Trugbild?

Und warum sitze ich,
- Sitze ich hier alleien,
Schreibe diese Zeilen,
Beweine was ich bin?
Alter...Warum nur? Wozu?

Mittwoch, 23. Februar 2011

Es ist (Liebesgedicht)

Es ist der Wahnsinn,
Denn von ihm ergriffen,
Fühle ich mich wieder,
Wann immer ich sehe,
Dich vor meinen Augen.

Es ist Dein Gesicht,
So zauberhaft schön,
So perfekt gezeichnet,
Rosige Wangen,
Deine glatte Haut.

Es sind Deine Augen,
Immer so fröhlich,
Voll Leben leuchtend,
So wunderschön,
Verzaubernd blickend.

Es ist Dein Haar,
Im Winde wehend,
In seinem kupferrot,
Sanft fallend hinab,
Auf Deinen Rücken.

Es ist Deine Stimme,
Mit jedem Worte,
Melodien schaffend,
So verzaubernd,
So harmonisch klingend.

Es ist Dein Körper,
In jeder Bewegung,
Mich ergreifend,
Mit nur einem Wunsch:
Dein zu sein.

Ich seh' Dein Glück,
Es ist mein Leid,
Und doch mein Glück,
Denn mein Leid,
Ist nur Dein Freund.

Oh, wie sehr liebe ich,
Nur Dich, Süße Frau,
Denn jeder Schlag,
Mein Herz mir gibt,
Ist nur für Dich.

Ich seh' Dein Glück,
Weine heimlich,
Denn mir scheint,
Auf ewig verwehrt,
Jenes Liebesglück...

Montag, 14. Februar 2011

Licht in der Leere

//Fortsetzung des Gedichts Leere

Durch all' die Trümmer,
Zu denen scheinbar,
Mein Leben wurde,
Sehe ein Licht ich,
Mich festhaltend.

So endlich erkenne ich,
Kummer lähmte mich,
Ich sah nicht mehr,
Es bleibt mir Gutes,
Nicht alles vergeht.

Nicht mehr die Liebe,
Erhellt mich hier nun,
Sondern Geborgenheit...
Jene Geborgenheit,
Die Freundschaft gibt.

Es sind die Hände,
Die aufmunternd,
Auf die Schulter schlagend,
Einem sagen wollen,
Alles werde wieder gut.

Es sind die Stimmen,
Zuversichtlich sagend,
Man sei nicht alleine,
Man sei nicht verloren,
Die Leere ist nicht leer.

Ein Licht in der Leere,
Gibt zurück mir,
Einen Teil alter Macht,
Mir verloren geglaubt,
Fühle ich ihn wieder.

Nicht alles wohlbemerkt,
Doch reicht's aus,
Scherben zu formen neu,
Einen Schutz schaffend,
Eine mächtige Mauer.

Die Scherben aus Hoffnung,
Die Trümmer aus Stärke,
Die Splitter des Herzen,
Durch Freundschaft,
Zu einer Mauer erhoben...

Sie kesselt wieder ein,
Der Liebe große Macht,
Schütz nach Außen mich,
Verschafft Zeit mir,
Neue Kraft zu sammeln.

Nicht vergangen,
Doch gemindert sind sie:
Schmerz, Trauer, Kummer,
Noch immer da,
Doch herrschen sie nicht.

Mit dankendem Blick,
Dem Lichte entgegen,
Hoff' ich nur für mich,
Ich kann's zurückzahlen...
Wenn ich gebraucht werd'...

Leere

Wenn einst hörte ich,
Tief hinein in mich,
Hörte ich eine Melodie,
Im Herzen klingend,
Nun aber ist's still.

Blickte ich einst,
In mein eigen' Herz,
Sah fröhliche Farben,
Der Gefühle ich,
Nun aber ist's grau.

Spürte einst ich,
Schlagen mein Herz,
Spürte ich ein Feuer,
- ein Brennen der Liebe,
Nun aber ist's erloschen.

Nur noch Leere ist's,
Die ich in mir spüre,
Verwelkt das Glück,
Vergangen die Hoffnung,
Erloschen die Freude.

Einst war es Liebe,
Die in mir schuf,
All' diese Zauber...
Doch nun ist's Liebe,
Die sie vernichtet...

Meine einst'ge Stärke,
Entgleitet mir,
Zurück bleibt Leere,
Kaum genug Stärke,
Noch aufrecht zu stehen.

Meine Wille - gebrochen,
Liegt danieder,
Zusammen mit Scherben,
Die einst Hoffnung war'n,
...es bleibt nur Leere.

Leere? Sagte ich Leere?
Nein! Da ist noch was:
Nagender Zweifel,
Zweifel an mir selbst,
Zwefeln am Zögern.

Nur nagender Zweifel?
Nein! Da ist noch mehr,
Immer noch die Liebe,
Ihrer Hoffnung beraubt,
Noch immer aber stark.

Doch da ist noch mehr,
Blicke ich hindurch,
Durch die Tränen,
Sehe ein Licht ich,
...es hält mich fest...

//Fortsetzung folgt in einem neuen Gedicht...

Sonntag, 6. Februar 2011

Alleine (Liebesgedicht)

Was geschah hier nur,
Ich liebte, nein liebe Dich,
Doch fand niemals ich,
Den Mut es Dir zu sagen,
Bis es war zu spät.

Tag für Tag war's,
Da wurd' verzaubert ich,
Von Deinem Gesicht,
So engelsgleich für mich,
Meine Geliebte.

Dein Lächeln war es,
Mich aus der Realität,
In eine Traumwelt,
Der meinene Liebe,
Tief entführend.

Klang Deine Stimme,
Versank ich in,
Ihrer wunderbaren,
So zauberhaften,
Geliebten Melodie.

Ich liebe Dich, Süße,
Liebe Dich noch immer,
Doch war's zu spät,
Als erkannte ich,
Meine Mut endlich.

Denn kurz zuvor nur,
Fandest Du Deine Liebe,
- nicht in mir, leider,
Fandest Dein Glück,
Es schmerzte mich.

Nicht Dein Glück war's,
Das schmerzte mich,
Sondern das Glück,
Jenes einen Mannes,
Der nun bei Dir ist.

Ich bin alleine,
Bleibe alleine,
Denn ich liebe Dich,
Niemanden sonst,
Nur Dich allein.

Zu lang zögert ich,
Wenn auch nur ich,
Eine Chance gehabt,
Werd's nie erfahren,
Bin alleine, traurig.

Wenn Keiner's sieht,
Weine bitter ich,
Tränen stundelang,
Der meinen Liebe wegen,
Denn ich bin allein.

Froh über Dein Glück,
Doch auch betrübt,
Friste ich mein Dasein,
Unter Tränen alleine,
Von Dir nicht geliebt.

Freitag, 4. Februar 2011

Ein Liebesgedicht

//auch wenn mir heute nicht danach ist. Ich kann ja nicht nur negatives Zeug niederschreiben^^

Alles was ich mir wünsch',
Ist einfach bei Dir sein,
In Deinen Armen schlafen,
Dich einfach zu fühlen,
Deine Liebe zu spüren.

Wäre Dir so gerne näher,
Doch habe ich Angst,
Habe nicht die Stärke,
Dir gegenüber zu treten,
Es Dir zu sagen, Geliebte.

So oft sehe ich Dich,
In den Reihen vor mir,
Den Worten Vorn folgend,
Betrachte verträumt Dich,
Suche nach dem Mut.

Immer wieder spüre ich,
Wärme im Herzen,
Wenn ich erblicke,
Das Deine Lächeln,
Wie ein Sonnenaufgang.

Jedes mal verzaubert mich,
Der Wind sanft streichend,
Durch Dein seidenes Haar,
Es federleicht streichelnd,
O, wäre ich Doch er.

So viele Nächte nun schon,
Lag ich einfach wach,
Und träumte dennoch,
- immer nur von Dir,
Die mir den Schlaf raubt.

Wie leicht erscheinen dann,
Die scheinbar einfachen,
Und doch so schweren,
...wichtigen Worte:
Ich liebe Dich.

Lied des Windes (Der Fall)

Eben noch stand ich oben,
Beschleunige nun hinab,
- hab' es wirklich getan,
Bin hinabgesprungen,
In die unglaubliche Tiefe.

Von Schwerkraft erfasst,
Und doch wie schwebend,
Fühle ich mich frei,
Während ich rase,
In die Tiefe hinab.

Schließe meine Augen,
Höre des Windes Lied,
Im Geschwindkeitsrausch,
In meine Ohren dringen,
Lausche jeder Note.

Mal leise, heimlich,
Mal brausend, wütend,
Mal sanft, besorgt,
Höre ich seine Strophen,
Werde schneller, schneller.

Alle Geheimnisse offenbahr,
Der Wind bei sich tragend,
Erreiche ich den Grund,
Das Ende meines Falls,
Die Tiefe selbst...

Tod? Nicht doch.
Wozu sollt' ich springen,
In des Todes Arme,
Wenn der Wind trägt,
Sanft mich das letzte Stück?

Tod? Unsinn!
Noch ist nicht gekommen,
Die meine Zeit zu gehen,
Nur meine Zeit war's,
Dem Wind zu vertrauen.

Stumme Tränen

Stumme Tränen sind's,
Dieser Tage rinnend,
Über meine Wangen,
Denn keiner kann sehen,
Mein Schmerz, mein Leid.

Verborgen hinter Masken,
Ist die Traurigkeit,
Die mich ergriffen,
Der Liebe wegen - wieder,
- die Quelle jener Tränen.

Verstehen würd's keiner,
Nur leere Worten wären's,
Mich kraftlos zu trösten,
Doch wozu? Ich wills nicht,
Verberge die Tränen.

Warum sollte SIE wissen,
Dass ich sie liebte? sie liebe?
Dass ich hier leide?
Unsinn! Es sind meine...
Meine höchst' eigen' Tränen.

Es ist sinnlos, ich weiß,
Doch vergieße ich Tränen,
- wieder einmal,
Der Liebe wegen,
Weine im Stillen für mich.

Trage Masken jeden Tag,
Läch'le künstlich,
Verberge die Tränen,
Schweige über all das,
- wieder einmal.

Winter (Herz)

So sitze ich hier unten,
In der eisigen Kälte,
Des Winters im Herzen,
Der mich hat ergriffen,
Mich lässt zittern.

Ein Winter ist es,
Aus Bitterkeit und Reue,
Den wieder geschah es,
Handlungsunfähig,
Konnte nur zusehen.

Ich spüre so genau,
Statt Winter hier,
Sollte auf den Frühling,
Sommer gefolgt sein,
Doch habe ich versagt.

Es wären Worte gewesen,
So einfach gesagt,
Doch vermocht's nicht,
Sie ihr zu sagen,
Bis es ward zu spät.

Zittern versuch' ich,
Rosen zu entflammen,
Um Wärme zu schaffen,
Doch stumme Tränen,
Verlöschen's immer wieder.

Vergangen die Chance,
Doch bleibt mir übrig,
So lang' eingeübt,
Eiserne Geduld,
Warten auf eine Neue.

Und ich werde warten,
Im Winter verweilen,
Wie lang's auch dauert,
Bis ich finde, was gesucht,
...oder aber sterbe.

Feuer

All' die Jahre lang wars,
Da gab alle Kraft ich,
Das zu kontrollieren,
Was brannte in mir,
Das Feuer im Herzen.

Nahezu alle Kraft wars,
Die ich hier brauchte,
Jenes Feuer zu halten,
D'ran zu hindern,
Sich auszubreiten.

Das Feuer zu löschen,
Vermocht ich dennoch,
Zu keiner Zeit,
So sehr ich auch mühte,
Was ich auch tat.

Hab's immer gewusst:
Wenn ich's frei geben,
Würd's mich verzehren,
Jenes mächtige Feuer,
Einfach verbrennen.

Jahr um Jahr also,
Kämpfte ich mit Feuer,
Hielt es nieder,
Doch wurde ich müde,
Immer müder.

Wie lang vermag man,
Zu kämpfen gegen sich;
Gegen eigene Gefühle?
Nicht lang', nicht lang',
Es gibt keinen Sieg.

Nach all' der Zeit nun,
Gebe ich endlich frei,
Jenes Feuer in mir,
Wohl wissend:
Es wird mich verzehren.

Einzig bleibt Hoffnung,
Sich neu zu erheben,
Wie der Phönix,
Aus der eigenen Asche,
Doch ist's mir egal.

Sonntag, 30. Januar 2011

Der Wolf

Eben in diesem Walde,
Nachts im Dunkeln,
Blitzen auf messerscharf,
Zähne in einem Maul,
Tödlich, absolut tödlich.

Der Gestank nassen Fells,
Dringt' in die Nase,
Nassen Fells und Hungers,
Eines nächtlichen Tieres,
Das auf der Jagd sein muss.

Auf leisen Pfoten schleicht,
Umher jenes Tier,
Mit Sicherheit an einen ran,
Des Fleiches Geruch,
Lange schon aufgenommen.

Markerschütternd sein,
Nächtliches Gehäul,
Als Schattenbild oben,
Auf einem Felsen,
Vor des Mondes Licht.

Oh, wie missverstanden,
Ist dies' arme Tier,
Sehnt es sich doch nur,
Nach etwas Wärme,
An einem Lagerfeuer.

Wünscht sich kein Fleisch,
Nur einen trocken' Platz
Zu Nächtigen allein'
Ohne jede Gefahr,
Trocken und Warm.

Nur wieder mal verjagt,
Wo er doch nur wollt'
Dem verirrten Wanderer,
Anbieten die Hilfe,
Als Führer aus dem Wald.

Und überhaupt:
Warum glaubt nur keiner,
Dem armen Wolf,
- ist doch wahr!
Er ist eh' Vegetarier.

Wald

Wie in allen diesen alten,
Schaurigen Geschichten,
Ist's stürmische Nacht,
Als kalter Regen prasselt,
In einen finst'ren Wald.

Kein Lichtstrahl dringt,
Durch die Baumkronen,
Unheimliche Geräusche,
Durchziehen die Nässe,
Eines verfluchten Waldes.

Blätter flüstern bissig,
Ihre Träger scheinen,
- am Tage so unbewegt,
Unruhig zu wandern,
Die Äste um sich schlagend.

Die Pfade durch ihn durch,
- am Tage klar erkennbar,
Scheinen zu verschwinden,
Ändern ihre Richtungen,
War das finst'res Gelächter?

Ein Blitz teilt den Himmel,
Beleuchtet abertausend,
- am Tage nicht existente,
Umheimliche Tieraugen,
Einen gierig beobachtend.

Sumpfige Finger und Arme,
Scheinen zu entkommen,
Aus Wasser und Schlamm,
Nach einem zu greifen,
Sich zum Unleben erhebend.

Wütender Donner grollt,
Durch die Finsternis,
Ein Wolf antwortet ihm,
Knurrend, heulend,
Ein Hexenlachen höhnt.

Schritte hinter'm Rücken,
...oder war's der Sturm?
Ein Schatten reitet,
Verborgen im Dunkel,
Moos kriecht feucht umher.

Und in der Ferne dort,
Ist's etwa ein Licht,
Bestimmt der Hexe Turm,
Oder eines Vampirs,
Düst'res Schloss im Wald.

Was macht man auch,
Zu so später Stund',
In verfluchten Wäldern?
Drum husch, ab ins Bett,
Zu das Buch, aus das Licht.

Denn manch' Geschicht,
Man besser nicht ließt,
Allein' bei dunkler Nacht,
Wenn früh' erwacht,
Der nächste Tag.

Das verlassene Haus

Holz morsch geworden,
Steine verwittert nun,
Bäume sind gestorben,
Gras grau geworden,
Alles still verstummt.

Von all dem Leben,
Das einst erfüllte,
Dieses einsame Haus,
Bin nur ich allein,
Hier geblieben.

Jetzt, da auch ich,
Das Haus verlasse,
Blicke ich zurück,
An all das hier,
Was einmal war.

Erinnerungen einzig,
Blieben übrig,
Von allem Leben,
Mit wir einst füllten,
Dieses Haus.

Es war Heimat,
Geborgenheit,
Es war Jugend,
Sorglosigkeit,
Dieses alte Haus.

Und doch nun,
Haben wir alle,
Es verlassen,
Ich bin gewesen,
Der Letzte von uns.

Sind aufgebrochen,
In andere Welten,
Zu neuen Ufern,
In Abenteuer,
Fort von hier.

Mit jedem von uns,
Der gegangen ist,
Verging etwas mehr,
Dieses Haus,
Bis nur ich blieb.

Und nun ist's,
Mein letzter Blick,
Der es als Letztes sieht,
Bevor's vergeht,
...für immer.

Im Nichts vergeht,
Was einst Leben war,
Und nun verlassen ist,
Einzig verbleiben,
Uns're Erinnerungen.

Dienstag, 23. November 2010

Grenzenlos

In all uns'ren Gedanken,
Gibt's so viele Grenzen,
Die uns immer wieder,
Dinge als ewig erklären,
Als unabänderlich.

Ewig wird erhalten,
Jene unsere Liebe,
Ewig sei die Feindschaft,
Ewig sei Glück und Pech,
Ewig sei das Leben.

Doch in allen Dingen,
Die wir so betrachten,
Vergessen wir elementar,
Das es nirgendwo,
Jene Grenzen gibt.

Es sind diese Grenzen,
Von uns selbst,
Durch die Gedanken,
In uns erschaffen,
Die uns hindern.

Nicht völlig grenzenlos,
Doch viel freier,
Von jenen Grenzen,
Ist unser Leben,
Nahezu grenzenlos.

Wollen wir frei sein,
Endlich frei sein,
Müssen wir ablegen,
Jene unsere geschaffen',
In uns verborgen Grenzen.

Es mag einfach klingen,
Doch ist's das nicht,
- wieder eine Grenze,
- wo keine sollte sein,
Möglich ist es, möglich.

Nicht nur uns selbst,
Doch uns zuerst,
Müssen wir überwinden,
Denn nicht alle Grenzen,
Enstammen direkt uns.

Gesellschaften schaffen,
Durch Selbstverständnis,
Durch Moral und Gesetz,
Gedankliche Grenzen,
Viele sinnig, and're sinnfrei.

Wir wagen zu sprechen,
Von gesicherter Freiheit,
Doch wie zeigt uns das,
Dass wir nur sind,
Sklaven uns'rer Gedanken.

Wir glauben zu kontrollieren,
Unsere Gedanken,
Und doch knieen nieder wir,
Vor ihnen wie vor Königen,
Lassen uns richten.

Leben ins nicht grenzenlos,
Doch viel freier,
Als wir uns vorstellen,
Die Freiheit selbst,
Freier, als wir postulieren.

Dienstag, 16. November 2010

Rosenaltar

Für Dich, nur für Dich,
Nicht einer Gottheit,
Oder aber dem Glauben,
Sondern nur Dir,
Errichte einen Alter ich.

Kein Altar aus Gold,
Nur aus Rosen besteht,
Was ich dort errichte,
Dir zu Ehren, Süße,
Dich zu verehren.

Keine Tiere opfere ich,
Nur meine Tränen Dir,
Und mein Herzenblut,
Das pulsiert in Rosen,
Die diesen Altar bilden.

Kein religiöser Singsang,
Erfüllt diesen Ort,
Sondern nur die Schläge,
Meines eigen' Herzen,
Durch Liebe so schnell.

Meinen geheimer Altar,
Aus den schönsten Rosen,
Haben ich errichtet,
Nur für die Schönste,
Nur für Dich, Geliebte.

Nie hast Du gesehen ihn,
Nie meine Liebe gespürt,
... Bisher, vielleicht bald,
Vermag ich zu zeigen Dir,
Diesen Ort - was ich fühle.

Eines Tages, bald vielleicht,
Werden wir uns finden,
Vor diesem Altar hier,
Werde ich Dir gestehen:
Ich liebe Dich so sehr.

Im Sonnenuntergang

Ich saß am Strand oben,
Blickte zum Horizont fort,
Wo die Sonne senkt sich,
Still glühend hinab,
Träumte vor mich hin.

Ein Traum - so schien's,
Riss mich aus den Träumen,
Als Du gings an mir vorbei,
Unten im weichen Sand,
Wo die Wellen auftrafen.

Deine Schönheit war es,
Die den Zauber übertraf,
Jenes Sonnenuntergangs,
Vor dem Du gingst dahin,
Um mein Herz zu nehmen.

Die Anmut Deines Körpers,
Ist beinahe zu viel,
Für die meinen Augen,
Lassen Bilder verschwimmen,
Realität zu Träumen werden.

Im Einklang mit dem Wind,
Weht Dein Haar so leicht,
In wunderschönen Wirbeln,
Um Dein süßes Gesicht,
Die Schultern sanft streichelnd.

Lange schon bist Du fort,
Deiner Wege gefolgt,
Lange schon ist gesunken,
Die Sonne hinter's Meer,
Doch ist's hell um mich.

Ein Licht aus mir ist's,
Das Du hast entfacht,
Ohne's selbst zu merken,
Wärme erfasst mich,
In Gedanken seh' ich nur Dich.

Meister der Schatten

Auf dem Spielfeld stehen sie,
So viele Figuren dort,
Jeder mit ihrer Aufgabe,
Jede mit ihrer Stärke,
Jede strategisch eingesetzt.

Jede Entscheidung lange,
Lange und gut überlegt,
Jede Figur bestens entfaltet,
Stark die defensive Deckung,
Mächtig die offensive Bedrohung.

Doch ist's nicht meiner Generäle,
Ach' so gewaltiges Geschickt,
Auch nicht meiner Hauptleute,
Ernomes Situationsverständis,
Das ist meine große Stärke.

Ich habe Figuren im Spiel,
Unsichtbar für den Gegner,
Nicht auf dem Spielfeld,
Irgendwo in den Schatten,
Die's Feld umgeben sind sie.

Sie stehen hinter dem Gegner,
Direkt vor seiner Nase,
Hängen über ihm,
Liegen unter ihm,
Sind an seiner Seite.

Dieses Kampf führe ich selbst,
Nicht als treuer General,
Nicht als erfahrener Hauptmann,
Als Meister der Schatten aber,
Anführer meiner Spione.

Schnell beschafft sind sie,
Die geheimen Informationen,
Ebenso schnell platziert,
Eine Entgegung zu Felde,
Oder ein stiller Hinterhalt.

Dolche, Pfeil und Bogen,
Nachrichten und Bestechung,
Gifte und Hinterhalte,
Sind die Methoden hier,
In einem ewigen Patt.

Geheime Bündnis geschmiedet,
Bedarf's immer noch Geschick,
And're Figuren zu nehmen,
Aus diesem einen Spiel,
Doch ist's nicht mehr das Ziel.

Nicht mehr gewinnen will ich,
Denn verloren haben schon,
Alle Beide wir vor langer Zeit,
Zu verbittert, zu spät nun,
Ist für Verhandlungen.

Doch mit jenem Geschick,
Eines Meisters der Schatten,
Vermag vielleicht ich,
Zu beenden all' dies,
Auf friedlichen Wegen.

Ehe der Gegner sich versieht,
Wird genommen ihm,
Seine militärisch' Macht,
Gebrochen sein Einfluss,
Nicht aber sein Leben - oder meines.

Die Zukunft liegt im Ungewissen,
- im Schatten möchte ich sagen,
Deren Meister ich geworden,
Nach all der langen Zeit,
Endloser Machtkämpfe.

Geisterhafte Erinnerungen

Wie ein kühlen Windhauch,
Der leisen umstreift mich,
Mir heimlich zuflüstert,
Hunderte, tausende Worte,
So kam's mir vor zuerst.

Dann schien's mir doch,
Wie eine Wolke zu sein,
Die tückisch schieb sich,
Die Wärme raubend,
Vor der Sonne warm' Licht.

Bald wie eisige Tropfen,
Nächtlichen Regens,
Fies hinabstreifend,
Meinen Rücken entlang,
Mich fröstelnd machend.

Vor einem Moment noch,
Wurd's zu einem Nebel,
Mit tausenden Fingern,
So ungreifbar unheimlich,
Nach mir zu greifen schienen.

Was in aller Welt ist dies,
Das am sonnigen Tage,
Mich in Angst zittern lässt?
Welch' düsteres Geheimis ist's,
Das diesem Ort innenwohnt?

Als der Nebel lichtet erst,
Erkenn' ich die Antwort,
Nicht der Ort hier ist's,
Sondern ich selbst bin's,
Oder, was ich mitbrachte her.

Geisterhafte Bilder sind's,
Oder vielmehr waren's,
Die dort verborgen tobten,
In jenem nicht realen Nebel,
Mich an etwas erinnernd.

Schon einmal war ich gewesen,
Nicht an diesem Orte,
Aber an ähnlichen Orten...
Oder in ähnlichen Situationen,
Wiederkehrend als Geisterbild.

Nicht das flüstern des Wind's,
Was ich dort hörte war's,
Sondern eine stille Warnung,
Leise gelüsterte Ratschläge,
Meinen Verstandes geheim.

Keine Wolke war es dort,
Die raubte das Sonnenlicht,
Sondern Traurigkeit,
Über jene meiner Fehler,
Die damals gemacht wurden.

Auch die Tropfen war'n keine,
Sondern die Erinnerung,
An schmerzhafte Niederlagen,
Die mich damals ereilten,
Nach jenen getan' Fehlern.

Und was ist mit dem Nebel?
Natürlich war's keiner,
Sondern jene alten Bilder,
Von mir verdrängt, versteckt,
Zurückkehrend Erinnerung.

Ein Lächeln erwacht mir,
Als ich abstreife die Schwere,
Die mich eben noch ergriff,
Meine Wille ist zurück,
Der Kampfesgeist erwacht.

Es gibt kein Zögern mehr,
Eine Zeit des Handels ist's,
Vergangende Fehler unvergessen,
Und doch vergangen nun,
Ich - bin - wieder - zurück.

Dienstag, 9. November 2010

Der Plan

Stundenlang gebrütet,
Über Karten und Skizzen,
Tagelang überlegt,
Was alles möglich sei,
Für den einen Plan.

So gründlich durchdacht,
Was könnte passieren,
Viele Berechnungen getan,
Was würden die Reaktionen,
Auf diesen Plan sein.

All die Referenzen gesichtet,
Was einst geschah,
Viele Worte gewechselt,
Andere Meinungen zu holen,
Für einen erfolgreichen Plan.

All dies gebannt,
In Zeichen und Skizzen,
Auf Karten und Folien,
In Worten und Bildern,
Diesen einen Plan.

Alle diese Zeit,
Alle diese Mühe,
Völlig vergebens,
Denn gescheitert war's,
An der Realität.

Eine Reaktion war's,
Eine Situatuion nur,
Die wir übersahen,
Und alles war vorbei,
Der Plan gescheitert.

Samstag, 30. Oktober 2010

Der graue König

Im Land der Farben,
Wohlbekannt gibt's sie,
Die weisen, uralten Könige,
Von Stolz und Größe,
Auf ihren golden Thronen.

Nur wenige aber wissen,
Auch in den grauen Nebeln,
Gibt's einen König,
In einem Nebelschloss,
Dem dies' Land gehört.

Heimlich regiert auch er,
Still und leise, doch weise,
Zeigt sich nie, befielt nie,
Keine Turniere, keine Feste,
Und doch ist er da.

Sein ist der Nebel,
Sein ist die Heimlichkeit,
Sein ist die Verborgenheit,
Sein ist die Stille,
Sein ist das Grau.

Keine Krone, kein Zepter,
Nur ein geheimes Schloss,
Aus Nebelschwaden,
Nur zu finden für jene,
Die sich graue Meister nennen.

Niemand kann ihn finden,
Der nicht den Nebel kennt,
Der nicht den Nebel versteht,
Der nicht den Nebel durchdringt,
Der kein grauer Meister ist.

Er ist kein böser König,
Er ist kein guter König,
Er ist kein ungerechter König,
Er ist kein gerechter König,
Er ist der graue König.

Kein grauer Wanderer,
Kein grauer Bote,
kein grauer Meister,
kein grauer Ritter,
Und doch ist er all dies.

Der einsamste Wanderer,
Der rhetorischte Bote,
Der weiseste Meister,
Der unerbittlichste Ritter,
Der graue König ist er.

Freitag, 29. Oktober 2010

Die grauen Wächter

In jener grauen Welt,
Die ich kennen schon,
Mein ganz' Leben lang,
Existieren so viele Wesen,
Heimlich, verborgen, grau.

Einige wählten das Grau,
Als persönliche Zuflucht,
Andere wurden verbannt,
Aus der Farbwelt geschickt,
In das graue Exil.

Eines jedoch haben alle,
Diese Wesen hier gemein,
Sie alle haben einen Wächter,
Ihren eigen grauen Wächter,
An der großen Grenze.

Jene Wächter sind mächtige,
Aber geheimnisvolle Wesen,
Die die Grenzen hüten,
Nach außen verteidigen,
Nach innen behüten.

Sie versuchen zu schützen,
Die grauen Wesen,
Vor Hinterlist und Verrat,
Der Bewohner der Farbwelt,
Prüfen jeden dieser.

Sie versuchen zu erhalten,
Die Verbannung jener,
Die unfrewillig landeten,
In der grauen Welt,
Halten deren Ketten.

Sie schützen die Wesen,
Vor unvorsichtiger Neugier,
Einfach zu übertreten,
Diese uralte Grenze,
Und still unterzugehen.

Jene grauen Wächter,
Nicht perfekt sind sie,
Weder feindlich,
Noch freundlich,
Doch sehr mächtig.

Nur mächtige Farbwesen,
Können sie bestechen,
Mit der Macht reiner Herzen,
Welcher sie vermag,
Zu erweichen.

Ebenso sind's nur mächtige,
Der grauen Wesen,
Die es vermögen,
Den Wächter zu kontrollier'n,
Die grauen Meister sind's.

Die Erkenntnis über jenen,
Tiefen, grauen Nebel ist's,
Die mit dem Gefühl der Liebe,
Im Herzen getragen,
Gibt dem Meister diese Macht.

Es sind die grauen Meister,
Es sind die Hirten der Farben,
Es sind die Liebenden,
Denen sie gehorchen,
Die grauen Wächter.

Meine Hirtin

//Heute mal ein Tag in Grau :-D

Ich lebte lang' im Grau,
War einst grauer Wanderer,
War einst grauer Bote,
Doch all dies ist vorbei,
Durch Deine lieblich' Hand.

Es war ein grauer Tag,
So wie jeder andere auch,
An dem Du trat'st hinein,
In mein Leben, meine Welt,
Aus farblosem Grau.

Zielos wandere ich umher,
Den Blick gesenkt,
In die Verse vertieft,
Die wir Boten entsenden,
An die Farbengrenze.

Und auf einmal geschah's,
Du warst da, so schön,
Reichtest mir die Hand,
- So zögerlich ergriffen,
Begann mein Aufstieg.

Du wurdest die Hirtin,
Die mich führte nun,
Zeigtest mir den Weg,
Zu einem wunderbar' Ort,
Hoch über allen Dingen.

Du wurdest die Hirtin,
Wurdest meine Meisterin,
Zeigtest aus der Ferne mir,
Die graue Nebelwelt,
Brachtest Erkenntnis mir.

Nur für kurze Zeit,
Konntest Du verweilen,
Nur für kurze Zeit,
Konnte ich verweilen,
Doch es genügte mir.

Du bist meine Hirtin,
Bist meine Meisterin,
Auch wenn Du bist fort,
Denn Du brachtest mir,
Das, was ich brauchte.

Du bist meine Hirtin,
Gab's mir die Kraft,
Zu finden meinen Willen,
Selbstsicherheit,
Und eigene Kraft.

Du, meine Hirtin warst's,
Die mich machte hier,
Zu einem grauen Meister,
Du bist mein Licht,
Obwohl Du fort bist nun.

Wo immer Du bist, Hirtin,
Vielleicht hörst Du sie,
Meine Worte hier,
Die Dir sagen sollen,
Ich danke Dir dafür.

Mehr noch sollen sie sagen:
Vergiss' mich nur nicht,
Denn ich suche Dich, Hirtin,
Und finden werde ich Dich,
Dich finden und glücklich sein.

Vergiss' mich nur nicht,
Denn Du bist die Hirtin,
Die mich im Grau hütet,
Die mich erhob,
Zu einem grauen Meister.

Grauer Meister

Meine Welt ist das Grau,
Ich bin nur ein einziger,
Einer unter so Vielen,
So unwichtig, unbemerkt,
Wie all' jene Grauen hier.

Wie die Anderen wandere,
Unauffällig umher ich,
Die Kapuze tief im Gesicht,
Den Blick zu meinen Füßen,
Heimlich, versteckt im grau.

Und doch, und doch,
Bin ich anders als Viele hier,
Denn ich bin nicht mehr,
Nur ein grauer Wanderer,
Nein, ein Meister bin ich.

Denn seit jenem Tage,
Da ich ward entrissen,
Der erwig' grauen Welt,
Blieb' in mir etwas,
Mehr als nur Erinnerung.

Ich verstehe nun,
Ich vermag zu erkennen,
Was kaum hier einer sieht,
Vermag im Nebel zu seh'n,
Kenne den uralten Pfad nun.

Ich kenne den Pfad hinein,
In die Farbenwelt dort,
Denn ich bin einer Meister,
Ein Meister der grauen Nebel,
Ein Meister, nicht der Herr.

Die Farben in meinem Herzen,
Geben die Macht mir,
Die Ketten zu schwächen,
Die mich hier halten,
Geben mir zurück die Freiheit.

Ich sehe den unsichtbar' Nebel,
Ich kenne jenes Grau,
Ich verstehe jenes Grau,
Ich durchdringe das Grau,
Ich bin ein grauer Meister.

Ich hebe meinen Blick,
Ich gehe festen Schritts,
Ich spreche mit sicher' Stimme,
Ich pfeife laute Melodien,
Ich bin ein grauer Meister.

Ich bin ein Grauer,
Ein Grauer unter Grauen,
Doch ich bin grauer Meister,
Bin Führer und Geführter,
Ich bin ein grauer Meister.

Farbenfroh

So viele Jahre lang nun,
Wandere ich umher,
Als Grauer unter Grauen,
Ungesehen, unbemerkt,
Heimlich und versteckt.

Selten nur vermocht' ich,
Zu übertreten die Linie,
Die das ew'ge Grau trennt,
Vor der Welt der Farben,
Diese mysteriöse Grenze.

Genauso grau bin ich hier,
Wie jedes andere Wesen,
Das hier versteckt leben,
In seinem persönlich' Exil,
Freiwillig oder gezwungen.

Weder könnt' ich sagen,
Glücklich damit zu sein,
Noch jedoch behaupten,
Unglücklich zu wandern,
Neutral würd' ich's nennen.

Es ist dieser eine Moment,
Der mich wieder einreißt,
Der mir gewohnten Welt,
In die Welt dort drüben,
Der wirbelnden Farben.

Für einen Moment nur,
Und doch für so lang,
Wandel ich dort drüben,
Doch welche Macht wagte,
Diese Grenze zu brechen?

Nicht mehr ungesehen,
Nun aber umgesehen,
Erkenne ich sie dort:
Eine liebliche Rose,
Sie ist veranwortlich.

Was ist geschehen?
Oh, ich erkenne es,
Sie hatte die seltene Kraft,
Mich dort im grau zu seh'n,
Wo kaum einer vermag's.

Unsicher schnell fliehe ich,
Zurück in meine Welt,
In das sichere Grau,
Doch spüre ich nun,
Etwas in mir ist geblieben.

In meinem Herzen nun,
Trage ich einen Wirbel,
Aus tausenden Farben,
Mit der Form jener,
So mächtigen Rosen.

Alles ist gleich geblieben,
Alles ist doch verschieden,
Nichts ist wirklich geschehen,
Doch alles ist geschehen,
Die Grenze...sie schwindet.

Nicht vollständig gebrochen,
Doch stark geschwächt,
So erkenne ich nun,
Wie Farben dringen ein,
In mein persönlich Grau.

Ich bin ein Grauer,
Einer unter Grauen,
Bin unauffällig, ungesehen,
Und doch singe ich nun,
Ein fröhlich' Lied.

Mittwoch, 22. September 2010

Zitternde Feder

Während ich schreibe,
Wort für Wort hier,
Beginnt an einer Stelle,
Kraftlos zu zittern,
Meine Schreibhand.

Verwunderst schau ich,
Meine Hand an,
Nun völlig ruhig wieder,
Greife zur Feder,
Setze neu an.

Wieder beginn' ich,
Kraftlos zu zittern,
Erkenne schnell jedoch,
Nicht meine Hand,
Nein, die Feder ist's.

An jener einen Stelle,
Hält sich mich fest,
Hindert mich 'dran,
Fortzusetzen das,
Was ich schreiben wollt'.

Was für ein Bann ist's,
Der hindert mich?
Liegt ein Fluch gar,
Auf meiner Feder?
Schon komisch das!

Wieder und wieder,
Lese ich jene Zeilen,
- Bis endlich ich finde,
Im feinen Wortnetz,
Einen winzigen Fehler.

Kaum korrigiert ist's,
Dann fließ wieder mir,
Frei von der Hand,
Mit jener Feder,
Die mich hat geschützt.

So lernten wir:
Vertrau' nicht nur,
Dem Deinen Verstand,
Sondern auch dem Deinen,
Unbewussten Gefühl.

Die Geschichte

Wort um Worte,
Seite für Seite,
Stund' um Stund',
Schreibe ich nieder,
Die große Geschichte.

Sorgsam voll' Bedacht,
Webe ich die Worte,
Zu einem klaren Netz,
Das jeder erkennt,
Und doch nicht sieht.

Jeder ließt sie dann,
Die meine Geschichte,
Jeder Charakterisiert,
Jeder Interpriert,
Doch findet keiner mich.

Ich? Ja, ich stecke darin,
In jedem Wort,
Das so geschickt,
Ich habe eingewebt,
In die große Geschichte.

Nur wer deutet korrekt,
Jeden Satz, jedes Wort,
Jede Zeile, jedes Zeichen,
Könnte darin finden,
Meine tiefsten Gedanken.

Doch fehlt jedem,
Die meine Erfahrung,
Denn jeder hat die Seine,
Die ihn lässt interpretieren,
Anderes als mich hier.

So sieht jeder das Netz,
Denkt sich's jedoch,
Völlig anders gesponn',
Als ich's tue hier,
Mit der meinen Feder.

Auch ich könnt' nie,
Deuten eines anderen,
Fein' gewoben Netz,
Denn auch mir fehlt,
Des anderen Erfahrung.

Auch ich würd' denken,
Mir 'ne eigen' Struktur,
Hinter diesem Netz,
Die nie entspräche,
Dem original Gedachten.

Samstag, 18. September 2010

Rosenschloss

Auf einem schönen Hügel,
Hinter weiten Wäldern,
Steht uralt und unbewoht,
Ein wunderschön' Schloss,
Über die Länder erhaben.

Weder König noch Kaiser,
Weder Herzog noch Lord,
Den Herzen aber gehört,
Dieses Schloss dort,
Aus Rosen erbaut.

Umgeben leben dort,
Von Duft und Dornen,
Die Herzen der Liebenden,
Singen ihr fröhlich' Lied,
Der Liebe wegen.

Der Wind erschafft,
Wenn er streift hindurch,
Durch die Rosenblüten,
Seine verliebte Melodie,
In diesem Herzensort.

Glitzernde Spinnennetze,
Gewoben um zu fangen,
Die freien Herzen hier,
Im Bann ew'ger Liebe,
Und endlosem Glück.

Tausend Brunnen sprudel'n,
Diesen Ort belebend,
Ewig erhaltend,
Die Liebe zu nähren,
Herzensdurst zu löschen.

Ein Schloss aus Rosen,
Blüten, Duft und Dornen,
Natürlich uralter Magie,
Endlosem Glück,
Herrscht an diesem Ort.

Es zu finden ist schwer,
Und doch so leicht,
Nur Deinem Herzen,
Musst zu folgen Du lernen,
Den Weg dorthin zu finden.

Nicht seine Schläge,
Nein, seine Stimme,
Sollst Du erhören,
Wenn Du suchst,
Das Rosenschloss

Schachzug

Angriff um Angriff war'd,
Vom Gegner niedergeworfen,
Ansturm um Ansturm,
Wehrte ich wieder ab,
Bis entstand ein Patt.

Hin und her nur noch,
Zogen wir uns're Figur'n,
Doch keiner wagte,
Was ohnehin wäre,
Ohne jeden Sinn.

Jeder Angriff sinnlos,
Gegen die massive,
Mächtige Verteidigung,
Die wir errichteten,
Den König zu schützen.

So muss also ich treffen,
Eine schwere Entscheidung,
Denn mein nächster Zug,
Wird ein Fehler sein,
- ein durchdachter solcher.

Ich öffne die starken Linien,
Meiner guten Verteidigung,
Gebe Dir die Chance,
Endlich wieder anzugreifen,
Eröffne das Spiel neu.

Vielleicht die Entscheidung,
Für Deinen Sieg ist's,
Doch vielleicht gilt hier:
Wer nicht wagt,
Der nicht gewinnt?

Vorgezogen den Bauern,
Verwundbar der König,
Du attackierst sofort,
Doch siehst Du nicht,
Auch ich bin bereit.

Dein Angriff öffnet,
Deine Verteidigung,
Die meine aufgestellt,
Den Angriff zu führen,
Attackiert Deinen König...

Dein Lächeln

Es verzauberte mich,
Schier unverzüglich,
Als ich erblickte Dich,
Zum allerersten Mal,
Vor all' den Tagen.

Es war Dein Lächeln,
Das mich traf so tief,
Tief in's Herz hinein,
Durch allen Schutz,
Den ich mir gebaut.

Es war Dein Lächeln,
Das im tiefsten Winter,
Wärme trug hinein,
In mein Herz,
... mich lächeln ließ.

Dein Lächeln ist es,
Das ich insgeheim,
Trage im Herzen,
Das mich wärmt,
Wenn ich frier'.

Es ist Dein Lächeln,
Das erscheint mir,
In meinen Träumen,
Mich führt hinaus,
Aus meinen Albträumen.

Das Deine Lächeln ist's,
Für das opfern würd',
Ich selbst mich gar,
Nur es nochmal sehen,
Nur es am Leben erhalten.

Ein mächt'ger Zauber ist's,
Mit dem unbemerkt,
Du mich dort getroffen,
Der schürte in mir,
Meine Liebe zu Dir.

Verborgene Gefühle

An dem Orte hier,
An dem ich nun steh',
Kannst nicht sehen mich,
Denn ich versteckt' mich,
Aus Angst vor mir selbst.

Physisch sieh'st mich,
Doch meine Gefühle sind's,
Die ich vor Dir verborgen,
Weil ich die Zukunft,
Meiner Entscheidung fürchte.

Aus Angst versteck' ich mich,
Doch wovor eigentlich?
Was kann schon geschehn'?
Vielmehr als ein Nein,
Kann's ja nicht geben?

Diese Gewissheit hab' ich,
Fürchte mich dennoch,
Warum nur, warum?
Was lässt mich zögern?
Bin ich's selbst?

Meine Gefühle für Dich,
Sind tief in mir verborgen,
Weit fort versteckt,
Getauscht gegen Hoffnung,
Die so verloren scheint.

Hoffnung Du mögest,
Kommen und sie suchen,
Die versteckten Gefühle,
Würdest ihn wagen,
Den ersten Schritt.

Doch weiß ich lang schon:
Meine Aufgabe ist's,
Nicht die Deine,
Dennoch zögere ich,
Verberge meine Gefühle.

Nur in diesen Zielen,
Bring' ich's über mich,
Dir - ohne Namen -
Endlich zu sagen:
Ich liebe Dich.

Neugierde

Als ich Dich sah zuerst,
War's nur Neugierde,
Nicht zuordnen, konnt',
Nicht begreifen konnt',
Ich was hier geschah.

Der Neugierde folgend,
Trat ich an Dich heran,
Auf meine eigene Art,
Still, leise und heimlich,
Und doch unvorsichtig.

Ohne es zu merken,
Veränderte es mich,
Mein Tun, mein Wollen,
War ich wieder getappt,
In die uralte Falle.

Ich trug zu dicht heran,
Mein Herz an Dich,
Zu dicht an die Flamme,
Die das alte Feuer mir,
Neu entfachen sollte.

Ein Feuer aus Hoffnung,
Voller Traum und Wunsch,
Erfüllt von Verlangen,
Begann wieder zu lodern,
Tief in meiner Brust.

War es Neugierde,
Der so bedingungslos,
Ich erneut erlag,
Oder war's die Liebe,
Als Neugierde getarnt?

Ich weiß es nicht,
Kanns nicht sagen,
Doch hat's begonnen,
So sag ich nun nur:
Auf ein Neues!

Donnerstag, 9. September 2010

Mein Kaiser

Ich komme zu Dir,
Auf die Knie gesunken,
Als Dein treuer Diener,
Lang und hart gearbeitet,
Für Dich auf Deinen Thron.

Wer ich bin, fragst Du?
Ich bin Dein treuster Diener,
...oder war es zumindest,
Hab' für Deinen Thron,
Mich krumm geschuftet.

Du erkennst mich nicht?
Wirklich nicht? Sieh' genau hin...
Sieh' an mein Schwert,
Immer noch nicht?
Ich bin Du... und doch nicht Du!

Dein Blick verrät unwissen,
Drum' erklär ich's Dir:
Ich - bin - der - Kaiser,
Der Thron dort ist mein,
Den Du mir genommen!

Oh ja, ich hab's erkannt,
Dass Du mich betrogen,
Weiß nun wer ich bin,
Gebrochen Deine Lüge,
Zerbrochen die Herrschaft.

Ich nehme mir zurück,
Was mein ist, immer war,
Ich finde wieder,
Was durch Dich ich hatt',
Einfach so verloren.

Du für mich arbeiten?
Mir dienen? Gewiss nicht!
Hast mich betrogen einst,
Mir allen genommen,
Mir nichts gegeben.

Ja, Du warst Ich,
Oder mal ein Teil von mir,
... zumindest gabst Du's vor,
Doch bist Du'n Verräter,
... und nun Exilant.

Der Wind

Kann der mächtig' Wind,
Mit seinen sanften Brisen,
Furchtbarsten Stürmen,
Als Herrscher der Wellen,
Kann er mir dienen?

Nicht als Energieträger,
Nicht für Kraftwerke,
Nicht für Segelschiffe,
Nicht als Rückenwind,
Als treuer Freund mir?

Kann der mächtig' Wind,
Überringen meine Worte,
Der Liebe ihm anvertraut,
Zu einer Frau tragen,
Die ich so sehr liebe?

Kann der mächtig' Wind,
Durch meine Worte,
Ausziehen zu verändern,
Unsere große Welt,
Zur bess'ren, schön'ren?

Kann der mächtig' Wind,
Mich dorthin tragen,
Wo mein Herz's wünscht,
Wo ich's mir wünsch'
Nur dorthin tragen?

Nein? Oh doch, er kann!
Nicht seine Unfähigkeit,
Sondern meine ist's,
Die ihn daran hindert,
Mir endlich zu dienen.

Warum? Ganz einfach!
Ich vermag einfach nicht,
Den Mut aufzubringen,
Ihn einfach zu fragen,
Um seine Dienste.

Warum? Ganz einfach!
Weil ich nicht mal weiß,
Was ich so unbedingt will,
Nicht wer, nicht wohin
Nicht wie, nicht was?

Erst wenn man bereit ist,
Sein Herz versteht,
Ebenso seinen Willen,
Wenn man sich selbst erkennt,
Kann der Wind einem dienen.

Mittwoch, 1. September 2010

Rosenklang

Stell' Dir einmal vor nun,
Du geh'st durch den Park,
Jeden Tag, immer wieder,
Immer vorbei an den Rosen,
Die Du nie bemerktest.

Du hast zwar gesehen sie,
Doch nie wirklich erkannt,
Nie wirklich wahrgenommen,
Bis zu diesem Tage nun,
Von dem ich Dir nun erzähl'.

Wieder schreitest vorbei Du,
Doch ein leiser Windhauch,
Zieht durch die Rosen durch,
Lässt sie sich sanft wiegen,
In ihr'n Gesang ertönen.

Gesang fragst Du mich?
Verrückt nennst Du mich?
Dann hör doch mal hin!
Nicht mit den Ohren, Freund,
Mit dem Herzen höre nun!

Ja, ich sehe es,
Auch Du spürst den klang,
Den klang der Rosen nun,
Die ihr eigenes, ungreifbares,
Wunderschönes Lied singen.

Schließe die Augen, Freund,
Und höre nun nur den Klang,
Der Rosen in Deiner Brust,
Der langsam eingeht,
In Deines Herzen Rythmus.

Dein Herz im einKLANG,
Mit dem Rosenklang,
Tanzt freudig nun dazu,
Wie durch einen Zauber,
An unsichtbar' Fäden geführt.

Nie wieder, glaube mir,
Wirst Du hier vorübergehen,
Und nochmal sein so blind,
Gegenüber dem was klingt hier,
Was schon immer war.

Und bald schon, Freund,
Das wünsche ich Dir sehr,
Wirst singen auch Du,
Das Lied der Rosen,
Durch Dein Herze klingend.

Rosenduft

Ich trat über Stock,
Ich ging über Stein,
Folgte dem geraden Wege,
Ziel um Ziel vor Auge,
Schnurstracks immer weiter.

Ob Berg, ob Tal,
Ob Ebene, ob Fluss,
Immer weiter ging ich,
Bis zu jenem einen Morgen,
Da alles anders kam.

Ein Geruch war es,
Mir nicht unbekannt,
Doch fast vergessen schon,
Der mich ließ halten,
Mich überlegend machte.

Hatte nicht vor Wochen,
Ich hinter mir gelassen dies?
War ich nicht fortgelaufen,
Den Weg erneut zu finden?
Ja - und doch...da war er:

Der liebliche Duft der Rosen,
Mich in den Banne ziehend,
Ohne Gegenwehr, sofort,
Straucheld, vom Wege fort,
Dem Dufte folgend - Willenlos.

Nein, nicht fort vom Wege,
Einem neuen folgend...
Oder doch einem alten?
Und der andere dort?
War nur Trugbild er?

Fragen über Fragen,
Doch ihre Antworten,
Sie kümmern mich nicht,
So verzaubert hat mich,
Der Duft der Rosen.

Warum das?
Das weiß ich nicht,
Es ist ein uralter Traum,
Es ist, weil ich sehne mich,
Von ganzem Herzen.

Wieder gefangen hat mich,
Dieser Duft hier,
Dem vermeintlich entkommen,
Ich zu sein glaubte;
Doch vermochte ich's nie.

Den einen Wege dort,
Spurlos fort ist er nun,
Als gab's ihn niemals,
Doch in einer ist dort nun,
Dem ich Folge zum Duft.

Leise Erinnerung sagt mir:
Sei bloß vorsichtig, Freund,
Du weiß doch noch gut,
Warum Du ranntest fort,
Rosen haben fiese Dornen.

Doch Dornen sind mir egal,
Zumindest für den Moment,
Obgleich ich es kenne,
Das große Risiko,
... aber wer nicht wagt....

Schweigen!

Das Gras war grün einst,
Die Blumen so farbfroh,
Wir freuten uns so sehr,
Das Leben war gut zu uns,
So ließ's sich aushalten.

Doch bald schon 'schien,
Ein Unkraut hier und dort,
Sich ebenfalls labend dran,
So leicht zu nehmen,
Doch das Unglück begann.

Schnell kam daher wer,
Der sagte uns stolz,
ER baue einen Schutzzaun,
Uns einsperrend, aber schützen,
Und wir stimmten zu.

Warum auch nicht?
Das Gras war grün,
Die Blumen so farbenfroh,
Uns geht's ja gut,
Was stört da uns ein Zaun?

Aus Zaun ward Mauer,
Das Licht nehmend,
Farben wurden blasser,
Das Gras weniger grün,
Doch wir schwiegen.

Eingelullt von Worten?
Nein, Bequemlichkeit ist's,
Zu faul wurden wir,
Selbst Unkraut zu entfernen,
Lieber andere soll'ns tun.

Und wie sie's tun?
Völlig egal, sie tun's einfach,
Und wenn ein bisschen vergeht?
So groß ist der Nachteil nicht,
Wir haben's ja bequem.

Bald ein Dach über uns,
Das letzte Licht vergangen,
Die Blumen gestorben,
Das Gras verwelkt,
Tod der Freuden Grund.

Doch wir schwiegen weiter,
Nicht mehr aus Bequemlichkeit,
Sondern aus Gewohnheit schon,
Denn andere werden's wissen,
Was das Richtige für uns sei.

Nun steht zwischen uns,
Ein Wachturm, groß und stark,
Wer nun noch spricht,
Endet in seiner Kammer,
Alles schweigt, keiner spricht.

Faulheit und Bequemlickeit,
Die sind, die uns hinrichten,
Andere machen's schon.
Warum also ich?
So gaben wir auf die Freiheit.

Ich aber sage hier: NEIN!
Seht doch nicht zu,
Wie Eure Rechte euch genommen!
Wer bequem schweigt,
Gibt einfach so auf die Freiheit.

Denn wenn Menschen beginnen,
Demokratie aufzugeben,
Nur aus Bequemlichkeit,
Ist der Tag nicht mehr fern,
Da die Demokratie bricht - wieder mal.

Heimat

Für Viele ist's der Ort,
An dem sie geboren,
An dem sie aufwuchsen,
Oder ihre Liebe fanden,
Ein Ort, schöner als Alle.

Es ist unsere Heimat,
Die wir so lieben und ehren,
Nicht etwa ein Land,
Oder gar ein Bundesland,
Nein, viel kleiner ist's.

Viel kleiner und doch groß,
Groß für uns, mein' ich,
Denn tragen wir immer,
In Herz und Erinnerung,
Unsere Heimat mit uns.

Wie viele von uns gehen,
Fort - so weit weg von hier,
Doch zieht's uns wieder,
Und immer wieder her,
In uns're geliebte Heimat.

Fast ist mir schon,
Als sei ein Teil von mir,
Nie von hier fortgegangen,
Mich immer zu erinnern,
Immer wieder zurück zu führen.

Es ist die Heimat uns,
Die einer der größten,
Vielleicht aber nicht der Größte,
Der Schätze zu sein vermag,
Die im Herzen wohnen.

Lebenspuzzle

Tag für Tag, jeden Tag,
Setzen wir in unser Puzzle,
Das nur uns gehören kann,
Weitere Teile ein,
Das große Rätsel zu lösen.

Wir wissen nicht einmal,
Wie viele Teile es gibt,
Glauben mit jedem Teil,
Es sei das wichtigste aller,
Kommen doch nie vorran.

Kein Musterbild haben wir,
Uns daran zu orientieren,
Das Bild was es soll werden,
Ist unvorhersehbar,
Keiner kann's uns sagen.

Teil für Teil finden wir,
Setzen es ein, freuen uns:
Wieder ein Schritt zum Ziel,
Doch bleibt wieder aus,
Die große Antwort des Lebens.

Doch nun lieber Leser,
Das schlimmste sage ich Dir jetzt:
Niemals wirst du erkennen,
Welches Bild am Ende,
Aus Deinem Puzzle entsteht.

Warum nicht, fragst Du?
Ganz einfach, mein Freund:
Wenn der Zeitpunkt kommt,
Da Du das letzte Teil einsetzt,
Ist Dein Leben zu Ende.

Das letzte Teil nämlich,
Deines Lebenspuzzles,
Ist nach dem ersten Teil,
Die einzige Konstante hier:
Der kalte Tod.

Nie wirst Du sehen,
Welch' Bild Du am Ende,
Hast den Menschen gegeben,
Denn vor dem letzten Teil,
Kannst nichts Du erkennen.

Dennoch sage ich Dir:
Verzage nicht, niemals,
Denn auch wenn es ist,
Dein persönliches Puzzle,
Vielleicht nutzt wem es noch.

Der alte Abgrund

So stehe ich wieder hier,
Wo einst ich stürzt' so tief,
Blick' hinab ins Dunkel,
Was lang her nun ist,
Und doch unvergessen.

Schaudernd sieht der Blick,
Was einst bot sich ihm,
Jahr für Jahr, Tag für Tag,
Sieht die Dunkelheit,
Dort im tiefen Abgrund.

Ich war dort, sprech' ich,
War viel zu lange dort,
Doch bin ich entkommen,
Und doch nie wirklich fort,
Aus diesem alten Abgrund.

Als ich gestürzt war,
Und wieder entkam,
Verblieb doch ein Teil mir,
In den Tiefen dort,
Mehr als nur Erinnerung.

Es ist etwas von mir,
Das immer wieder zieht,
Mich erneut in den Bann,
Droht wieder und wieder,
Mich erneut hinein zu zieh'n.

Nie vergeht', was vergangen,
Doch mehr als Erinnerung ist,
Keiner kann's je versteh'n,
Der nicht selber dort war,
Im tiefsten Abgrund dort.

Bist Du erstmal dort, Freund,
Verblassen die Stimmen alle,
Und selbst feste Mauern,
Des besten Vertrauen's,
Beginnen zu bröckeln.

Es ist mehr als Erinnerung,
Es ist die stete Angst,
Die ich am Rande empfinde,
Angst, je wieder dort zu sein,
Die mich wieder hierher zieht.

Welch' Ironie, sage ich,
Dass Angst es ist,
Die einen bringt zurück,
Und ich wende mich ab,
Sprech' leise: Nicht nocheinmal!

Mittwoch, 30. September 2009

Zug ins Ungewisse

Solange läuft das Spiel ab,
Ein Stellungskampf fürwahr,
Immer und immer wieder,
War es der gleiche Ablauf,
Angriff und Verteidigung...

Dreizehn Jahre geht's nun,
Immer dieser Wechsel,
Ohne den großen Fehler,
Ohne den großen Sieg,
Dreizehn Jahre nun schon.

Es ist mein Zögern,
Das diesen Trott nun bricht,
Es ist mein Angriff,
Der dort erfolgt nun,
Wo ich sonst verteidigte.

Auf Angriff folgte nicht,
Wie sonst Verteidigung,
Nein, ich attackiere jetzt,
Und ich seh's in Deinem Blick:
Die große Überraschung.

Was ich nun getan,
Das weiß ich selbst noch nich,
Ein Zug ins Ungewisse war's,
So einfach sind hinfort gewischt,
Dreizehn ganze Jahre.

Ich zog ins Ungewisse,
Habe vielleicht vergeben,
Die Chance auf meinen Sieg,
Oder vielleicht eingeleitet,
Die Deine Niederlage.

Scheinbar ruhigen Blicks,
Doch innerlich zitternd,
Erwarte ich Deine Reaktion,
Nun unberechenbar für mich,
Erwarte Deinen Gegenzug.

Fast schon sehe ich,
Wie Deine Gedanken arbeiten,
Eine Strategie entwerfen,
Ich erkenne wie Du hinnimmst,
Das "neue" Spiel jetzt.

Sonntag, 2. August 2009

Was wir hinterlassen

//Dies Gedicht ist gedacht als Fortsetzung des Gedichts "was wir mitnehmen" und behandelt die gleiche Thematik

Doch was wir mit uns nehmen,
Hat immer auch einen "Preis",
Denn für alles was mitgenommen,
Lassen wir auch was zurück,
Das einst das Unsere war.

Es sind weder unsere Geldmittel,
Noch irgendwelche Wertgegenstände,
Und auch keine Erinnerungsstücke,
Ebenfalls geisterhafte Schatten sind's,
Die an diesem Orte verbleiben.

Denn auch wir prägten den Ort,
An dem wir so langen lebten,
Veränderten jene Menschen hier,
Traten ein in deren Herzen,
Wo ein Teil von uns zurückblieb.

Anderen tragen unbewusst,
Auch von uns etwas fort,
Doch auch an den Orten selbst,
Verbleiben unsere Schatten,
Wenn wir lange fort schon sind.

Es sind all jene unsere Dinge,
Die wir nicht mitnahmen,
Die jedoch in kein Herz passten,
Schwer zu beschreiben sind sie,
Und doch irgendwo vorhanden.

Denn auch wir prägten den Ort,
An dem wir so lange lebten,
Veränderten den Ort selbst,
Sodass unbewusst spüren Andere,
Den Schatten unserer Zeit.

Unbewusst, das sage ich klar,
Denn keiner spürt offen,
Was andere hier zurückließen;
Unsere Schatten wird man spüren,
Selbst, wenn wir lange vergangen sind.

Für alles was wir zurücklassen,
Nehmen wir ein Stück wieder mit,
Ein Kreislauf des Austausches,
Durch die lange gemeinsame Zeit,
Ist nun geschlossen, vollendet...

Was wir mitnehmen

Es gibt im Leben die Zeit,
Mehr als nur ein einz'ges Mal,
Da wir müssen nehmen Abschied,
Von Jenen, die uns geleitet haben,
Einen Stück des Lebensweges.

Ein Abschied, der fällt schwer,
Denn Menschen sind's geworden,
Die einem am Herzen liegen,
Die man sonst täglich mal sah,
Und nun selten nur noch.

Der eine geht nach Norden fort,
Der nächste in den Süden fern,
Der dritte gar nach Westen hinweg,
Der vierte wandert 'gen Osten,
Der fünfte verbleibet an diesem Ort.

Doch egal welcher dieser wir sind,
Wenn gemeinsame Zeit endet,
So vergeht sie nicht einfach nur,
Denn sie prägt uns für immer,
Durch jenes, was wir mitnehmen.

Weder spreche ich von Objekten,
Noch von den Menschen selbst,
Sondern die Dinge mein ich,
Die Andere im Herzen hinterließen,
Die Spuren im eigen' Herzen.

Die Schatten der lange Jahre,
Die man gemeinsam verbracht,
Alles Gute jener Tagen bleiben,
Wie ein geisterhaft' Spiegelbild,
In unserem Herzen zurück.

Jene Schatten nehmen wir mit,
In welche Richtung wir auch geh'n,
Nicht als Erinnerung oder Gedanken,
Sondern als all' das in uns,
Was die Zeit dort gesäht.

Gemeinsam Zeit zu verbringen,
Das heißt sich zu verändern,
Und all' jene kleine Veränderungen,
Sind auch jene Schatten,
Die im Herzen bei uns bleiben.

Jede Freundschaft, jedes Lächeln,
Jedes warme Wort, jeder Tag,
Ja, sogar jeder heftige Streit,
Und auch die schlechten Tage,
Verbleiben auf diese Weise in uns.

Jede Freundschaft, jedes Lächeln,
Jedes warme Wort, jeder Tag,
Ja, sogar alle schlechten Dinge,
Sind all' die Dinge aus dieser Zeit,
Die wir mitnehmen...

In die Leere

//Dieses Gedicht soll NICHT die Thematik des Todes, sondern vielmehr die Notwendig des Abschieds im Menschenleben betrachten. Mit Abschied sei hier ebenfalls NICHT der Tod gemeint, sondern der einfache und zugleich schwere Abschied, den wir im Leben mehrfach durchleben, wenn wir gehen unserer Wege, wie es auch unsere Freunde tun und wenn diese Wege sich wieder trennen.

Wir schufen eine Welt einst,
Voller Illusionen der Ewigkeit,
Betrogen uns Tag für Tag selbst,
Als wir die alte Leere verließen,
Als wir an diesen Ort kamen.

Blind errichteten wir Reiche,
Hielten sie von ewiger Dauer,
Saßen auf höchstem Thron,
Doch vergaßen wir so schnell,
Woher wie einst gekommen.

Wir vergaßen hier so schnell,
Woher wir einst gekommen,
Wohin wir wieder gehen,
Denn wir verweilen nicht,
Müssen zur Lebzeit reisen.

So zerbricht so schnell wieder,
Die Illusion der Ewigkeit,
Weicht Tränen des Abschieds,
Wenn wir treten in die Leere,
Und woanders neu beginnen.

Wir lassen hinter uns viel,
Unsere Freunde, die Heimat,
All' die Ort, wie wir kennen,
Alles was wir dort geschaffen,
Treten wieder in die Leere.

Wir verlassen dieses Reich,
Verlassen unsere Illusion,
Nur um an anderen Orten,
Wieder aus der Leere zu komm',
Und von Vorn' zu beginnen.

Zu Leben heißt Abschied nehmen,
Denn nichts bleibt ewig,
Wir verweilen nur Augenblicke,
Setzen die Reise dann fort,
Bis an's Ende unserer Tage...

Mittwoch, 22. Juli 2009

Düsterer Meister

Verkauft hat er sich einst,
Für Reichtum und Macht,
So glaubte doch er nur,
Verraten und belogen,
Ja, das hatte er sich selbst.

Reichtum und Macht,
Eigentauscht für einen Fluch,
Älter als die Zeitalter,
So richtete er sich nieder,
Durch seine dunkle Gier.

Schnell hatte er erkannt:
Sein Glück fand er nicht,
Denn Reichtum nutzte nichts,
Wenn der Flucht ihn hinderte,
Unter Menschen zu geh'n.

Schnell hatte er erkannt:
Sein Glück fand er nicht,
Denn Macht nutze nichts,
Wenn der Fluch verhinderte,
Dass er sie genießen konnte.

Schnell hatte er erkannt:
Erlösung fand er nicht,
Denn sein Fluch hieß,
Unsterblich zu sein,
Ew'ges Unleben zu führen.

Seine Gier wich dem Hass,
Allem Leben gegenüber,
So begann er schon bald,
Unschuldige zu verführen,
Ihr Leben zu verfluchen.

Willenlose Diener wurden sie,
Geblendet von Unsterblichkeit,
Verdorben durch Macht,
Sein Fluch traf auch sie,
So nannte er sich Meister.

Meister genannt ward er,
Die Macht hatte er inne,
De Reichtum war seins,
Doch Glück fand er nie,
Nur einen ewigen Fluch.

Reichtum blieb unnütz,
Macht brachte ihm nichts,
Denn Freundschaft starb,
Denn Liebe ging dahin,
Mit ihnen verblasste alles Glück.

O' düsterer Meister,
Meister nennst Du Dich,
Doch Anerkennung... nein,
Nur Mitleid kann ich haben,
Dass Du hast zerstört Dich selbst...

Samstag, 13. Juni 2009

Morgenluft

Lang her ist's nun schon,
Dass die Sonn' verging,
Der Nacht Dunkelheit,
Legte sich über's Land,
Schlaf sich hier erhob.

Schnell ward vergangen,
Die Erinnerung des Lichts,
Und die Hoffnung auf Jenes,
Nur Dunkelheit verblieb,
In der nächtlichen Sicht.

Ich sitze hier lange nun,
Versuche vergeblich zu sehen,
Was sich gut verbirgt,
In nächtlicher Dunkelheit;
Suche den Lichtschein.

Die Suche schrieb ich ab,
Als hoffnungslos allzu schnell,
Denn es gab kein Licht;
So sitze ich hier betrübt,
Blicke ins ew'ge Dunkel...

Doch was ist das?
Etwas Ungewohntes hier,
Und doch nicht unbekannt?
Nur ein Hauch der Luft,
Und doch erscheint's anders.

Meine dunkelmüden Augen,
Erheben sich erstmals wieder,
Einen golden' Streifen,
Am Horizont erwartend,
Wie alte Erfahrung lehrt.

Die nahende Morgenluft ist's,
Die ich aufgenommen;
Nur ein Hauch war ist,
Alles scheint verändert,
Hoffnung kehrt zurück.

Hoffnung auf Licht zuerst,
Und bald schon wird -
So spüre ich deutlich -
Das Licht selbst zurückkehren,
In die noch dunkle Welt.

Lange her ist's nun schon,
Dass ich mich hier setzte,
In Trübsal wartete,
Doch nun endlich,
Beginnt ein neuer Tag...

Donnerstag, 28. Mai 2009

Herzensflammen

Erneut nun schon wieder,
Verspüre ich jene Hitze,
Flammend in der Brust,
Die mir ankündigen will:
Dass es erneut versagt.

Allzu oft nun schon,
Beschwor mein Herz,
Uralte Flammen herauf,
Allzu oft nun schon,
Verlor es die Kontrolle.

Flammen durchbrachen,
Des Herzens Mauern,
Entkamen dem Gefängnis,
Das sie bändigen sollte,
Schlugen wieder um sich.

Nach tiefstem Schmerz,
Entschied mein Verstand,
Des Herzen Macht schnell,
Hinter Mauern und Toren,
Fest zu verschließen.

Die Wachsamkeit jedoch,
Sie ließ mit der Zeit nach,
Als Erinnerung verblasste;
Des Herzen Macht wuchs,
Mauern verfielen wieder.

Bald schon ward genehmig,
Dass mein Herz wieder,
Sein alter Feuer entflammt;
Die Geschicht' begann,
Ein erneutes Mal von Vorn'.

Nun spüre ich ihn wieder,
Des Fehlers heißer Zorn,
Brennend meiner Brust,
Wieder droht das Herz,
Die Kontrolle zu verlieren.

Flammen werden größer,
Hungrig brüllend, fauchend,
Angst erfüllt mich,
Vor dem erneuten Schmerz,
Wenn die Flammen entkommen...

Sonntag, 10. Mai 2009

Hoffnungsblume

//Dieses Gedicht meint KEINE Person, sondern ist etwas Inneres

Eine leuchtende Blume,
Die ich habe gepflanzt,
Die ich gehegt und gepflegt,
Die ich fand wunderschön,
Betrachte ich nun hier.

Jene meine Blume ist erfüllt,
Von einer Hoffnung,
Die ich nicht halten konnte,
Und doch hier hegte,
Und doch hier pflegte.

Ich pflanzte sie als ich,
Meine Hoffnung verlor',
Sie wuchs stetig hinauf,
Als ich leise weinte,
Sie ward wundervoll.

Auch wenn ich verbinde,
Nur triste Gefühle mit ihr,
So barg sie doch immer Trost,
Vermochte Tränen zu trocknen,
Die sie selbst brauchte.

Meinen Tränen waren,
Das Wasser was sie brauchte,
Und doch tröstete sie mich,
Bis die Tränen versiegten,
Bereit zum Opfern.

Es war wie eine Symbiose,
Ich ward getröstet,
Die Blume bekam Leben,
Beide waren wir glücklich,
Ich sogar noch mehr.

Denn die Blume war mir,
Nicht nur so lieber Trost,
Nein, sie ward ein Symbol,
Ein Symbol für das Leben,
Das durch mich fließt.

Wenn Liebe zerbrach,
Wenn Hoffnung starb,
Wenn Streit entbrach,
Jene Blume blieb mir,
Wir lebten, Wir lebten.

Manchmal wünschte ich,
Ich könnte sie schenken,
Oder auch nur verleihen,
An meine Freunde schnell,
Doch kann ich nicht.

Denn sie ist mir treu,
Doch vermag jeder sich,
Solch' eine Pflanze zu geb'n,
Sie zu pflegen, zu hegen,
Mit ihr zu Leben...

Konflikt und Einklang

Herz und Verstand in mir,
Führen einen Konflikt,
Lang schon, ewig scheint's,
Meist nur um ein Wort,
Das Wort der Liebe.

Mein Herz folgt wild,
Den alten Trieben,
Will das volle Gefühl,
Hier, jetzt und sofort,
Ohne Rücksicht haben.

Mein Verstand mahnt.
Geduldig zu sein nun,
Schier ewig abzuwarten,
Zu beoachten, zu planen,
Bis zum hundersten Prozent.

Geduldiger Stratege,
Ohne Taktikverständnis,
Tritt hier in mir an gegen den,
Schnell denkenden Taktiker,
Ohne Ahnung von Strategie.

Oh, wie gut wären beide,
In enger Zusammenarbeit,
Sich gegenseitig ergänzend,
Ein unschlagbares Team,
Konfliktpartner im Einklang.

Jener Einklang ist mein Ziel,
Doch wie kann man nur,
Verhandeln mit sich selbst?
Mit seinem Verstand?
Mit seinem Herzen?

Verhandle ich mit Herzen,
Brauche ich Emotionen,
Die der Verstand blockiert,
Da er sie unlogisch glaubt,
Der Konflikt geht weiter.

Verhandle ich mit Verstand,
Brauche ich Logik,
Die das Herz mir blockiert,
Der er sie langsam glaubt,
Der Konflikt geht weiter.

Ich suche also nun,
Den goldenen Mittelweg,
Der beide befriedigt,
Zur Zusammenarbeit bringt,
Aus Konflikt Einklang macht.

Einklang ist das Wort,
Das mir Ruhe verspricht,
Innere Ruhe, angenehm so sehr,
Das Ende eines Konfliktes,
Der mich veränderte.

Alter Konflikt

Es war wie ein Zauber,
Der plötzlich belegte mich,
Nein, eher mein Herz,
Aufgeblitzt so plötzlich,
Mit nur einem Augenblick.

Es war wie Erwachen,
Aus einem langen Schlaf,
Traumlos dargelegen,
Nun wieder überflutet,
Von Farbe und Wärme.

Zurück in mein Herz kamen,
Die Hoffnung, die Liebe,
Denn ich ward verliebt,
Denn ich hoffte wieder,
Liebe auf den ersten Blick.

Doch schnell kamen auf,
Leichte Zweifel in mir,
Meines Verstands war'n sie,
Denn sie sagten mir,
Den Liebesblick gibt's nicht.

Liebe auf den ersten Blick,
Mein Verstand sagte mir,
Glaub' ja nicht dran,
Der Blick nämlich ist nur,
Der äußeren Eindrücke.

Liebe auf den ersten Blick,
Mein Verstand sagte mir,
Sowas funktioniert nur,
In Büchern und Filmen,
Nicht in der Realität.

Liebe auf den ersten Blick,
Sie war es - ja sie war es,
Den den alten, kalten Konflikt,
Zwischen Herz und Verstand,
Neu entflammte.

War'n beide lang hier,
In Frieden, wenn auch kalt,
So doch wieder geeint,
Führen sie alten Krieg,
Ein weiteres Mal nun.

Wer mag diesmal siegen?
Ich kann's nicht sagen,
Nur hoffen kann ich,
Doch worauf denn hoffen,
Beides gemeinsam bin Ich.

Wird mein Herz zerstört,
Werde ich vernichtet,
Wird mein Verstand besiegt,
Werde ich vernichtet,
Nur Einklang ist der Weg...

Montag, 27. April 2009

Das Erbe der Vergangenheit

Mein Sturz begann,
Vor langer, langer Zeit,
Als meine Freunde,
Sich abwanden von mir,
Warum wusst' ich nicht.

Ich kehrte zurück,
Zurück ins Warme Licht,
Fand neue Freunde,
Doch etwas aus Schatten,
War in mir geblieben.

Es schlug wieder zu,
Beraubte mich jenen,
Riss erneut mich herab,
Wieder verlor ich alles,
Wieder alles verspielt.

Mit Kraft und viel Hilfe,
Befreite ich mich erneut,
Glaube mich sicher nun,
Übersah aber wieder,
Das Erbe der Vergangenheit.

Jenes Erbe schlug wieder zu,
Zerstörte Neues von Innen,
Bis kam, was kommen musst',
Ich stürzte hinab,
Verlor' noch einmal.

Es kostete mich alle Kraft,
Wieder emporzuklettern,
Mit dem Schwur im Munde,
"Nie wieder"
Doch belog ich mich selbst.

Ich öffne die Augen,
Ich lerne zu sehen,
Und erkenne wieder,
Wie im Verborgenen,
Der Schatten zuschlug.

Noch bin ich nicht wieder,
In die Tiefe gefallen,
Doch bin ich wieder nahe,
Jenem Punkt,
Da der Fall beginnt.

Wieder mal zu spät?
Hat mein Erbe mir,
Schon genommen,
Die Möglichkeit zu Rufen,
Um nötige Hilfe?

Zu spät? ist die Frage,
Zu spät für was?
Für Entschuldigungen?
Für den Schritt zurück?
Für die Rettung diesmal?

Warum frage ich mich,
Schwiegen Andere,
Obwohl sie es sahen?
Oder erkannt' nur ich,
Ihre Zeichen nicht?

Verflucht sei das Erbe,
Das ich mitbrachte,
Vom ersten Sturze schon!
Verflucht sei das Erbe,
Von Misstrauen und Folgen!

Verflucht sei ich,
Der das Erbe nicht bemerkte,
Und ihm zum Opfer fiel!
Verflucht sei das Erbe,
Dunkler Vergangenheit.

Freitag, 24. April 2009

Winterende

//wenn auch ein bisschen spät, ein Gedicht über das Ende des Winters und den neuen Frühling. Da auch ich mich über die Sonne und das schöne Wetter der letzten Tage gefreute habe, stehe ich hier mal klar auf der Seite des Sommer =) - Es sei mir erlaubt^^

Eisig zogen die Stürme,
In den letzten Monaten,
Über das kahle Land,
Des schier ewigen Winters,
Unerbittlich hinweg.

Es war kaum mehr hier,
Als ein winziger Hauch,
Der endlich stürzte,
Die Schreckensherrschaft,
Des eisigen Winters.

Ein Hauch, winzig, sanft,
Erfüllt von einer Wärme,
Die fremd geworden,
Und doch wiederkehrt,
Endlich, so will man sagen.

Wie schnell es doch ging,
Eben noch begraben fast,
Von Kälte und dem Grau,
Und noch schon erhebt,
Das Grün sich wieder.

Wie zur Rebellion nun,
Zeigt die Natur Farben,
- Rebellion gegen's Grau,
Singen die Vögel laut,
- Rebellion gegen Stille.

Nur ein winziger Hauch,
Und schon zerbrach,
Des Winters wiederkehrend,
Alljährliche Herrschaft,
Welch' Widerspruch!

Wird der Sommer doch,
Besiegt von Stürmen,
Des Herbstes Macht,
Besiegt den Winter nur,
Ein winziger Hauch.

Melodie

//Nach langer Zeit wieder habe ich die Zeit gefunden etwas zu schreiben. Ich erlaube mir hier darauf hinzuweisen, dass die letzte Strophe nicht zur Gänze mehr in die Thematik passt, sondern wieder eher vom Verträumten zur Realität zurückschwenkt. Daher sei mir vergeben, der plötzliche Hinweis auf den Schmerz =)

Leise war es geworden,
Um mich und in mir,
Als plötzlich ich vernahm,
Zunächst wie Flüstern nur,
Einen leisen Ton.

Bald waren es zwei Töne,
Bis endlich ich erkannte,
Eine wundervolle Melodie,
Die jene Stille zerbrach,
Und zu verzaubern begann.

Wen wundert's schon,
Ich begann zu suchen,
Ihren Ursprung schnell,
Doch finden tat ich nichts,
Nur hören konnte ich's.

Wohin ich auch ging,
Jene Melodie folgte mir,
Begann mir zu erhellen,
Selbst schwarze Nächte,
Den Ursprung fand ich nicht.

Endlich aber wurd' klar,
Ich hätt's wissen müssen,
Schon beim ersten Ton,
Als mein Herz füllte sich,
Mit dem Gefühl der Wärme.

Unvertraut geworden,
Ja, das war jene Wärme,
Und so erinnerte ich mich,
Erst - ach weh - so spät,
Auch an jene Melodie.

Früher lauschte ich oft,
Ihrem wunderschön' Klang,
Doch lang nun schon,
War sie mir verstummt,
Fast ward sie vergessen.

Wie konnte ich nur?
Wie die Melodie vergessen,
Die mein eigen Herz,
Mir voller Freude spielt?
Oh, wie konnte ich nur?

Mit jener Melodie einst,
Begann mir Hoffnung,
Aber auch Schmerz,
Beide in Liebe geeint,
So - so wirds wieder sein...

Samstag, 7. März 2009

Nebel (Zuflucht)

Wenn der Tag kommt,
Da alle Festungen fallen,
Und die letzte Mauer bricht,
Verbleibt doch ein Ort,
Der dem Rückzug dient.

Jener Ort ist so fern,
Doch ist er in Dir selbst,
Ein Ort an den keiner,
Dir folgen kann,
Wenn Du nicht willst.

Und jeder Verfolger,
Muss bald einsehen,
Dass kein Weg ihm gegeben,
Außer die Verirrung,
An jenem Orte.

Es ist ein Nebelort,
Nur Du kennst den Weg,
Der geleitet hinein,
Und nicht hinaus,
Den Reisenden.

Wo Mauern versagen,
Bleibt jener Ort Dir treu,
Bis an jedes Ende,
Als geheime Zuflucht,
Von der jeder weiß.

Jeder weiß, jeder kennt,
Doch finden kann keiner,
Jene Zuflucht im Nebel,
Die Dein und nur Dein ist,
Denn Du, nur Du weißt.

Möge Dein Herz Dich leiten,
Wo Aug' und Ohr versagen,
Der Verstand verzweifelt,
Und keine Karte hilft,
Denn jener Ort ist Dein Herz.

Vor dem Sonnenaufgang

Bedenke eines, Freund,
Als dunkelste Stunde,
Wird jene Dir erscheinen,
Der der Sonnenaufgang,
Hell erstrahlend folgt.

Eisig kalt mag's sein,
Voll schwarzer Dunkelheit,
Und doch musst wissen,
Kein schlechtes Zeichen,
Sondern ein gutes ist's.

Denn jener Stund' folgend,
Wird aufgehen dort,
Hinter Horizont und Schatten,
Die Sonne erneut,
All' dies zu vertreiben.

Die klirrende Kälte hier,
Wird zerbrochen werden,
Die nächtlich' Dunkelheit,
Wird vertrieben werden,
Nach jener einen Stund'.

Der dunkelsten Stund',
Folgt der Sonnenaufgang,
Drum verzweifle nicht,
Sondern lass erströmen,
Freude in Dein Herz.

Denn wenn es endet,
Die Kälte zerbricht,
Die Dunkelheit weicht,
Dann wird erscheinen,
Das nur noch wie ein Traum.

Ein böser Traum fürwahr,
Und doch kaum mehr,
Als verblasste Erinnerung,
Von Freud', Wärme, Licht,
Schließlich besiegt.