Mittwoch, 1. September 2010

Schweigen!

Das Gras war grün einst,
Die Blumen so farbfroh,
Wir freuten uns so sehr,
Das Leben war gut zu uns,
So ließ's sich aushalten.

Doch bald schon 'schien,
Ein Unkraut hier und dort,
Sich ebenfalls labend dran,
So leicht zu nehmen,
Doch das Unglück begann.

Schnell kam daher wer,
Der sagte uns stolz,
ER baue einen Schutzzaun,
Uns einsperrend, aber schützen,
Und wir stimmten zu.

Warum auch nicht?
Das Gras war grün,
Die Blumen so farbenfroh,
Uns geht's ja gut,
Was stört da uns ein Zaun?

Aus Zaun ward Mauer,
Das Licht nehmend,
Farben wurden blasser,
Das Gras weniger grün,
Doch wir schwiegen.

Eingelullt von Worten?
Nein, Bequemlichkeit ist's,
Zu faul wurden wir,
Selbst Unkraut zu entfernen,
Lieber andere soll'ns tun.

Und wie sie's tun?
Völlig egal, sie tun's einfach,
Und wenn ein bisschen vergeht?
So groß ist der Nachteil nicht,
Wir haben's ja bequem.

Bald ein Dach über uns,
Das letzte Licht vergangen,
Die Blumen gestorben,
Das Gras verwelkt,
Tod der Freuden Grund.

Doch wir schwiegen weiter,
Nicht mehr aus Bequemlichkeit,
Sondern aus Gewohnheit schon,
Denn andere werden's wissen,
Was das Richtige für uns sei.

Nun steht zwischen uns,
Ein Wachturm, groß und stark,
Wer nun noch spricht,
Endet in seiner Kammer,
Alles schweigt, keiner spricht.

Faulheit und Bequemlickeit,
Die sind, die uns hinrichten,
Andere machen's schon.
Warum also ich?
So gaben wir auf die Freiheit.

Ich aber sage hier: NEIN!
Seht doch nicht zu,
Wie Eure Rechte euch genommen!
Wer bequem schweigt,
Gibt einfach so auf die Freiheit.

Denn wenn Menschen beginnen,
Demokratie aufzugeben,
Nur aus Bequemlichkeit,
Ist der Tag nicht mehr fern,
Da die Demokratie bricht - wieder mal.