Mittwoch, 22. September 2010

Zitternde Feder

Während ich schreibe,
Wort für Wort hier,
Beginnt an einer Stelle,
Kraftlos zu zittern,
Meine Schreibhand.

Verwunderst schau ich,
Meine Hand an,
Nun völlig ruhig wieder,
Greife zur Feder,
Setze neu an.

Wieder beginn' ich,
Kraftlos zu zittern,
Erkenne schnell jedoch,
Nicht meine Hand,
Nein, die Feder ist's.

An jener einen Stelle,
Hält sich mich fest,
Hindert mich 'dran,
Fortzusetzen das,
Was ich schreiben wollt'.

Was für ein Bann ist's,
Der hindert mich?
Liegt ein Fluch gar,
Auf meiner Feder?
Schon komisch das!

Wieder und wieder,
Lese ich jene Zeilen,
- Bis endlich ich finde,
Im feinen Wortnetz,
Einen winzigen Fehler.

Kaum korrigiert ist's,
Dann fließ wieder mir,
Frei von der Hand,
Mit jener Feder,
Die mich hat geschützt.

So lernten wir:
Vertrau' nicht nur,
Dem Deinen Verstand,
Sondern auch dem Deinen,
Unbewussten Gefühl.