Sonntag, 5. Juni 2011

Glockenspiel

Die Stille mich umgebend,
Wie ein weiter Manteln,
Ward gebrochen,
Durch einen hellen Ton,
Wie mit Kristall gestimmt.

Verwirrt such' ich nach,
Des Tones Ursprung,
Hör noch mehr Töne,
Aller von gleicher Art,
Alle so hoch, so hell.

Ich folge dem Klang,
Von ihm wie verzaubert,
Vom Herzen geführt,
Erblick' ich schließlich,
Ein Glitzern im Dunkel.

Tausende Kristalle,
Vom Wind bewegt,
Hängen dort so hoch,
Wie Sterne am Himmel,
Singen ihre Melodie.

Ein Glockenspiel ist's,
Der Hoffnung, der Liebe;
Sein Klang durchdringt,
Erreicht mein Herz,
Lässt es erwachen.

Ich jedem Schlag spür's,
Hoffnung ist erwacht mir,
Hoffnung und doch...
Das ist noch mehr,
Etwas Dunkles spür' ich.

Ein Schatten ist's,
Aus der Vergangenheit,
Von mir besiegt geglaubt,
Und doch nur verborgen,
Ein Zweifel ist zurück.

Mit jedem Klang des Spiels,
Mit jedem Herzensschlag,
Der Hoffnung Wärme,
Des Zweifels Kälte,
Zwei Konkurrenten in mir.

Die Stimme der Hoffnung ist's,
Mir sagend, ich solle folgen,
Jener Melodie hier,
Auf des Glückes Pfad,
- zu meinem Glück.

Die Stimme des Zweifels ist's,
Mir sagend, ich solle zerschlagen,
Des Glockspiels Zauber,
Das Glockenspiel selbst,
Mein Unglück vermeiden.

Meine Entscheidung ist's,
Zerschlagen oder folgen?
Dem Zweifel vertrauen,
Oder aber hoffen, glauben?
Lauschen oder zerstören?