Mittwoch, 10. Dezember 2008

Winterrose

Aus Grün war Goldgelb,
Im Hinabfallen tragen,
Die Lebensfarbe davon,
Nur grau, weiß blieb,
Eine kalte Winterwelt.

Meine Augen tränend,
In dieser Tristigkeit,
Von Wintertagen gebracht,
Erkennen hier jenes,
Was unerwartet ist:

Eine Rose so wunderschön,
Aller Kälte trotzend,
Gegen Grau, gegen Weiß,
Strahlt ihr Lebensrot,
Fast wie ein Feuerlicht.

Eine Winterrose hier,
Deren Duft vertreibt,
Die kalte Winterluft,
Dieser düst'ren Zeit,
Welch' schön' Zauber.

Ja, ein Zauber wahrlich,
So stark ist er hier,
Dass ich kniee nieder,
Senke den Kopf ihm,
In aller Ehrerbietung.

Still schwöre ich mir,
Dieses Bild zu tragen,
In meinem Herzen fort,
Doch trifft Erkenntnis mich,
Wie ein kalter Schlag:

Jene Winterrose hier,
Entstammt mein'm Herzen,
Wie auch der Winter,
In meinem Herz herrscht,
Wahrlich ein Zauber:

Jene Winterrose nämlich,
Nennt sich stille Hoffnung,
Wo keine mehr war zuvor,
Nennt sich leise Liebe,
Wo keine mehr war zuvor...