Sonntag, 2. Dezember 2007

Nächtlicher See (Einsamkeit)

Einer kalten Winternacht ist's,
Da 'reicht ich einen See,
Mir wohlbekannt des Tages,
Nie bisher doch des Nachts,
Nie der dunk'len Nacht.

Des Waldes Tiefen Tiergebrüll,
Der Häuser Lichter fern blitzend,
Des Mondes Spiegelbild,
Hell der Mitte des See's,
Nebst der tausend Sterbe Spiegel.

Selbst der Winternacht ist's,
Da dieser See birgt Schönheit,
Der Natur große Schönheit,
Doch erfreuts mich nicht,
Nicht ein Lächeln spielt mir.

Der Stille wegen ist's,
Denn kein' Stimme spricht,
Ich seh'n herbei die Deine,
Wunderschöne, liebliche Stimme,
Die klingt so schön meiner Ohren.

Der Kälte wegen ist's,
Denn kein' Hauch Wärme gibt's,
Ich seh'n herbei die Wärme,
Deiner Körpers schöne Wärme,
Wärmer als jedes anderen Körper.

Der Einsamkeit wegen ist's,
Denn Du bist nicht hier,
Tränen quellen den Augen,
Fallen herab ins kalt' Wasser,
Lassen enstehen Wasseringe.

O', könnt' ich Dir nur zeigen,
Welch' Liebe ich empfind',
Doch der Schüchterheit Klammern,
'Siegelt meine Lippen,
Hält mich davon ab.

O', würdest mich nur so sehr lieben,
Wie ich's für Dich empfinde,
Doch der Liebes Wellen ist anders,
Vergab dein Herz bereits,
Überließ meines dem Schmerz.

Dieser kalten Nacht ist's,
Da die Einsamkeit ist am schlimmsten,
Da ich mich mehr den je nach Dir sehne,
Da meine Liebe brennt am heißesten,
Doch ist's nicht nur dies' Nacht.

Jeder Nacht ist's,
Jedes Tages ist's,
Jeder Stund', jeder Minute,
Zu jeder Skund' währt das Gefühl,
Als sei's diese Nacht.